Diskussion über Liebe und Partnerschaft im Islam
tk. Buxtehude. In der christlichen und islamischen Glaubenswelt hat der Begriff Liebe viele Gemeinsamkeiten. In der Lebenswirklichkeit gibt Unterschiede, wie Partnerschaft und Liebe gelebt werden. Das wurde bei der Podiumsdiskussion deutlich, zu der die muslimische Gemeinde aus Buxtehude der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) eingeladen hatte.
Die evangelische Religionswissenschaftlerin Rosa Coco Schinagl, der Paartherapeut Dr. Hans-Dietrich Schmidt und die Publizistin Khola Maryam Hübsch diskutierten.
Jenseits theologischer Aspekte wollten die Gäste der Veranstaltung im Buxtehuder Kulturforum von Khola Maryam Hübsch vor allen Fragen zum Thema Kopftuch und arrangierte Ehe beantwortet wissen. Das Tragen eines Kopftuchs, so Hübsch, sei zum einen eine religiöse Haltung, zum anderen aber auch Ausdruck dafür, dass in einer sexualisierten Gesellschaft die Frau nicht als Objekt wahrgenommen werden wolle. "Das ist Ausdruck einer Haltung", so Hübsch.
Arrangierte Ehen, die nichts mit Zwangsheiraten zu tun haben, böten den Vorteil, dass Menschen, die zueinander passen auch zueinander finden. "Sie lernen sich ohne erotisch aufgeladene Atmosphäre kennen", sagte Hübsch. "In der Praxis funktioniert das", fügte sie hinzu.
Rosa Coco Schinagl fand die Zentrierung der Debatte auf das Kopftuch zu einseitig Man müsse vorurteilsfrei ins Gespräch kommen. Beim Thema der arrangierten Beziehungen gab es von Paartherapeut Schmidt Widerspruch: "Eine Partnerschaft ist immer auch ein Experiment", sagt er. Es funktioniere nicht, im Vorfeld rational zu analysieren, ob es passt. Letztendlich, so Hübsch, gründen sich entscheidende Dinge auf den Glauben.
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