Heinbockel
Er schneidet, sticht und stranguliert

Ellen Tiedemann-Bartsch mit "Aladin": Am Oberschenkel des Wallachs klafft eine riesige Schnittwunde
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Angst vor dem Pferderipper nach Serie fieser Quälerei auf der Stader Geest / Die meisten Halter sind weiblich

(tp). "Das muss ein Ende haben", sagt Tierfreundin Ellen Tiedemann-Bartsch aus Heinbockel. In dem beschaulichen Ort bei Stade und in der Umgebung hat ein gemeiner Tierquäler mehrfach Pferde brutal verletzt. Der Anschlag auf Ellen Tiedemann-Bartschs Wallach "Aladin" (13) ereignete sich in der Nacht auf Dienstag, 22. Juli. "Aladin" erlitt schwer Schnitt- und Stichverletzungen.

"Aladin" stand auf einer Weide nahe Ellen Tiedemann-Bartschs Hof in einem ländlichen Wohngebiet. Im Morgengrauen muss der Täter die Koppel betreten und "Aladin" mit einer langen und scharfen Waffe malträtiert haben. Die klaffende handtellergroße Wunde, einen rund 50 Zentimeter langen Schnitt am Oberschenkel des Wallachs sowie drei Einstiche ins Muskelfleisch bemerkte Ellen Tiedemann-Bartsch, als sie gegen Mittag die Weide besuchte. Eine der beiden Stuten, die mit "Aladin" auf der Weide standen, hatte blutige Kratzer am Hals.

Die Pferdebesitzerin rief einen Tierarzt, der bestätigte, dass die Verletzungen eindeutig die Folge äußerer Gewalteinwirkung sein müssen. Die Ereignisse in der Region häufen sich. Während die Polizei noch von Einzelfällen spricht und keine heiße Spur hat, geht in der Pferdeszene der Region die Angst vor einem Serientäter um.

Ellen Tiedemann-Bartsch Freundin Maren Curras-Lago meldet aus dem Nachbardorf Düdenbüttel einen Fall brutaler Quälerei an ihrer Schimmel-Stute "Happy Sky" (13). Vor rund zwei Monaten fügte ihr ein Unbekannter nachts Würgeverletzungen zu. Nach Maren Curras-Lagos Rekonstruktion band der Täter der Stute einen Strick mit Galgenknoten um den Hals. Das Seil befestigter er mit einem Karabiner-Haken an der Tränke. "Happy Sky" riss sich von der Foltervorrichtung los und entging offenbar nur knapp dem Tod durch Strangulation.

Von "blutigen Fesselspuren" am Hinterbein und Oberschenkel ihrer Stute "Anna" (5) berichtet Melanie Behrendt aus Heinbockel. "Der Täter muss versucht haben, das Bein hochzubinden", sagt die Halterin. Doch offenbar hat sich "Anna" erfolgreich gewehrt. Der Tierquäler zog laut Melanie Behrendt weiter auf eine andere Weide im Ort, wo er seinen sadistischen Plan vollendete. Er band die Vorderbeine eines Pferdes mit einer Halsschlinge zusammen, die sich zuzog, sobald sich das Tier bewegte. Das geschundene Pferd überlebte. Auch in Stade soll ein Unbekannter kürzlich ein Pferd gewürgt haben. Unter den Pferdehalterinnen geht die Angst um, dass ein psychisch Kranker hinter den Straftaten steckt, der einen unterschwelligen Hass gegen Frauen hegt und die Aggression an ihren Pferden auslässt.

• Die jüngsten Taten sind die Fortsetzung einer langen Kette von Grausamkeiten an Pferden in der Region: Im Jahr 2013 wurde die Stute "Snowy Cash" (10) in Seevetal (Kreis Harburg) durch einen brutalen Schnitt im Bereich der Scheide verletzt. Ebenfalls 2013 wurde bei Heinbockel einer Stute ein Bein abgetrennt. Sie musste eingeschläfert werden. In Oldendorf verletzte ein Pferderipper eine Stute im Jahr 2012 so stark an den Genitalien, dass sie verendete. Bereits zwischen 1993 und 2003 hielt ein Pferderipper die Polizei in Norddeutschland in Atem. Der Tatortschwerpunkt lag im Städteviereck Bremen, Hamburg, Schwerin und Hannover. Mehr als 100 Tiere wurden getötet.
Von den aktuellen Fällen bei Stade wurden längst nicht alle angezeigt.

Armer Hund: Wer ist nur zu so etwas fähig?
Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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