Das Leben des ersten "Grünen"
Jürgen A. Schulz arbeitet an einer Dokumentation über Hermann Löns / Montag jährt sich der 150. Geburtstag.
(mum). Der Dokumentarfilmer Jürgen A. Schulz aus Asendorf kann es nicht lassen. Erst kürzlich legte er mit seinem Film „Schäfer Ast - eine Spurensuche“ einen weiteren Teil seiner heimatkundlichen Reihe über Personen der Zeitgeschichte vor. Nun beleuchtet Schulz das Leben und Wirken von Hermann Löns. Der Titel lautet „Auf verwehten Spuren“.
„Mein Ziel ist es, besondere Ereignisse der regionalen Geschichte vor dem Vergessen zu bewahren, einschließlich der Menschen, die hier Zeichen gesetzt haben“, sagt Schulz.
Mit der Löns-Produktion ist Schulz sehr aktuell, denn am Montag, 29. August, jährt sich zum 150. Male der Geburtstag des Heide-Dichters. Löns-Freunde nehmen das zum Anlass für eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die bis zum 4. September an verschiedenen Orten Niedersachsens stattfinden. Auch in Tietlingen (Walsrode) wird es eine Gedenkstunde am Grab des Künstlers geben. Am Montag wird jedoch nur eine Vorab-Version fertig sein, die „echte“ Premiere findet am 2. November im Winsener Marstall statt. Schirmherr ist Landrat Rainer Rempe.
Aber wer ist dieser Löns? Die Gründung des Vereins Naturschutzpark (VNP) 1909 gab den Anstoß für eine Bewegung, die weite Teile der Bevölkerung erfasste und die Gedanken auf die Bedeutung von Naturschutz im weitesten Sinne lenkte. Zeitgleich erschien eine Reihe von Büchern, die Begriffe wie Natur, Naturschutz, Umweltschutz sowie Flora und Fauna zum Inhalt hatten. „Es war nicht zuletzt Hermann Löns, der hier Maßstäbe gesetzt hat“, so Schulz. „Seine Werke zählten um die Jahrhundertwende zu den meistgelesenen Naturbüchern.“ Für manch einen Naturfreund galt der am 29. August 1866 in Kulm (heute Chelmno, Polen) geborene Hermann Fritz Moritz Löns als erster „Grüner“. Löns war es, der später als Journalist in Hannover eine Zeit voraussagte, in der das Wasser zugeteilt wird.
Die Entwicklung und Arbeit des VNP als feste Säule für die Natur- und Landschaftspflege werden in dem medien-didaktischen Aufbau der anstehenden Produktion leicht verständlich dargestellt. Am Beispiel von Löns wird der „rote Faden“ gezogen, beginnend mit einer der ersten wissenschaftlichen Arbeiten über Flora und Fauna in Westpreußen und deren Übergabe an ein Museum in Danzig. Danach folgten Stationen in Münster, Greifswald, Göttingen und Hannover - ehe es in die Lüneburger Heide ging. Die Dokumentation wird um einmalige Aufnahmen zum damaligen Zeitgeschehen ergänzt. Unter anderem um Szenen aus Frankreich, wo Löns gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Alter von 48 Jahren fiel.
„Schäfer Ast“ in der „Empore“
Wer sich einen Eindruck von den Schulz-Filmen machen möchte, sollte sich den 19. Oktober im Kalender notieren. Der 78-Jährige hat die „Empore“ in Buchholz gemietet. „Ich freue mich riesig auf diesen Tag“, gesteht der Filmemacher. Er möchte den Besuchern nicht nur seine Dokumentation „Schäfer Ast - eine Spurensuche“ zeigen, sondern ihnen einen unterhaltsamen Abend bieten. Unter anderem werden die „Heidesänger“ aus Amelinghausen ein paar typische Heidelieder anstimmen. Die Apothekerin Rosemarie Schmidt verrät, ob die von Ast entwickelten Arzneien wirklich helfen - sie sind noch immer in Winsen erhältlich. Außerdem wird Ilona Johannsen, Leiterin des Marstall-Museums, das Leben des Schäfers wissenschaftlich beleuchten.
• Karten für die Präsentation kosten zwischen 9,80 und zwölf Euro und sind an der „Empore“-Ticketkasse sowie online unter www.empore-buchholz.de erhältlich.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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