Autofahrer kürzen ohne Rücksichtnahme ab
Pendler rasen durch 30er-Zone

Trauen sich mit ihren Kindern aktuell kaum auf die Straße: Tanja Rüdebusch (li.) und ihr Sohn Karl (2) sowie Torben und Hedda Schaschek mit ihrem Sohn Emil (3) | Foto: sv
  • Trauen sich mit ihren Kindern aktuell kaum auf die Straße: Tanja Rüdebusch (li.) und ihr Sohn Karl (2) sowie Torben und Hedda Schaschek mit ihrem Sohn Emil (3)
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sv. Apensen. "Zu schnell!" - unentwegt rot blinkt die Radarkontrolle an der eigentlich ruhig gelegenen Neukloster Straße in Apensen. Doch die wenigsten Autofahrer interessiert das am Nachmittag um kurz nach vier. Stattdessen setzt ein Pkw-Fahrer mit Stader Kennzeichen zum Überholmanöver an, drängt einen Transporter zu einer mit Mülltonnen vollgestellten Einfahrt hin ab und hupt noch wütend. "Das ist inzwischen unser Alltag", sagt Tanja Rüdebusch resigniert, die mit ihren Nachbarn Hedda und Torben Schaschek den Verkehr vom Straßenrand aus beobachtet.
Seit die Sanierung der Buxtehuder Straße in Apensen begonnen hat, fahren die Pendler zu den Stoßzeiten nicht die ausgeschilderte Umleitung um Apensen herum, sondern nehmen die Abkürzung über die Neukloster Straße. Dabei ignorieren sie die an beiden Enden aufgestellten Schilder, dass hier nur Anliegerverkehr erlaubt ist.
"Zwei- bis dreimal in der Woche ist die Polizei zu den Schulzeiten da", sagt Rüdebusch. "Gerade die auswärtigen Kennzeichen müssen dann umdrehen, doch die meisten Pendler mit Stader Kennzeichen kommen trotzdem durch."
Den Frust der Pendler über den Umleitungsverkehr können die Anwohner in der Neukloster Straße verstehen und auch, dass sich hin und wieder mal ein großer Laster wegen seines Navis herverirrt. Doch die Raser gehen ihnen inzwischen gehörig auf die Nerven. Während im nördlich gelegenen Gewerbegebiet noch 50 km/h erlaubt sind, herrscht im Wohngebiet dahinter 30er-Zone. Daran halten tut sich kaum jemand.
Hedda und Torben Schascheks dreijähriger Sohn Emil ist morgens schon fleißig mit dem Laufrad unterwegs. Auch Tanja Rüdebusch würde das mit ihrem zweijährigen Sohn Karl gerne üben. Bei der aktuellen Situation auf der Straße ist das jedoch ein Ding der Unmöglichkeit. "Die ballern ohne Abstand und Rücksichtnahme an uns vorbei", sagt Rüdebusch. Eine andere Nachbarin sei vor Kurzem sogar aus dem Autofenster heraus angepöbelt worden, warum sie auf der Straße und nicht auf dem Gehweg gehe. "Wir haben hier nun mal keinen Gehweg", sagt Hedda Schaschek. "Der soll erst 2024 gebaut werden." Zudem seien die Straßenränder bei der aktuellen Wetterlage oft matschig und mit dem Kinderwagen oder Rad unbefahrbar. Gerade die Schulkinder müssen sich deshalb morgens auf dem Weg zum Bus die Straße mit den Autofahrern teilen.
Die jungen Eltern bitten die Pendler deshalb inständig, die richtige Umleitung über die Stader Straße zu fahren. Die sei vielleicht etwas länger, würde aber keinen großen Zeitunterschied machen, da dort schließlich keine 30er-Zone ist.

Buxtehuder Schleichweg kann sehr teuer werden
Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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