SPD, CDU und FWG empört über Aussage der Apenser Samtgemeinde-Bürgermeisterin
Einen neuen Schuldigen suchen
Mit einer Aussage im WOCHENBLATT hat Samtgemeinde-Bürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock die Mitglieder des Samtgemeinderates gegen sich aufgebracht: In dem Artikel zur Eröffnung der Kita Beckdorf am 24. März hatte die Samtgemeinde-Bürgermeisterin gesagt, dass das lange Bewerbungsverfahren für den Personalmangel in der Kita mitverantwortlich sei.
Nachdem die Samtgemeinde-Bürgermeisterin, die von den Politikern in der vergangenen Samtgemeinderatssitzung mit dieser Aussage konfrontiert wurde, ihre Überzeugung mit ähnlichen Worten wiederholt hatte, haben sich die Fraktionen jetzt ans WOCHENBLATT gewandt.
"Wir sind empört über diese Behauptung", so Karin Siedler-Thul, Fraktionsvorsitzende der SPD. "Und ich spreche hier auch für die CDU und die FWG." Das Gegenteil sei der Fall, denn bereits im August 2020 habe die Politik in einer Sitzung den Vorschlag gemacht, dass die Kandidaten und Kandidatinnen direkt in die Kita Beckdorf eingeladen werden. Dort finde traditionell eine Hospitation und ein Gespräch mit der Kita-Leiterin statt. Noch am selben Tag - so der Vorschlag der Politiker - kommt das einstellende Gremium, das sind die Beigeordneten des Verwaltungsausschusses, dazu, um gegebenenfalls der Einstellung schnellstmöglich zuzustimmen. Dieses Prozedere sei bereits am 23. Februar umgesetzt worden, "allerdings in einem, von Frau Beckmann-Frelock vorgegebenen, ungeschickten Ablauf", so die SPD, CDU und FWG in einem Schreiben ans WOCHENBLATT. "Das wurde per Antrag der Politik korrigiert, so dass nun nicht nur ein super schneller, sondern auch noch ein sinnvoller Ablauf möglich ist. Schneller geht’s nicht. Frau Beckmann-Frelock muss sich andere Schuldige suchen."
Dass die zeitlichen Abläufe mittlerweile tatsächlich verbessert wurden, bestreitet die Samtgemeinde-Bürgermeisterin nicht. Dennoch bleibt sie - erneut vom WOCHENBLATT befragt - dabei, dass das Procedere des Bewerbungsverfahrens insgesamt zu aufwendig sei. "Meine Kritik ist, dass zu viele Personen beteiligt sind", so Beckmann-Frelock. Das erschwere das Bewerbungsverfahren grundsätzlich, der Zeitfaktor sei dabei nur ein Aspekt. Ein Antrag der Grünen in Sauensiek unterstreicht ihre Auffassung: Diese haben gerade erst für die Ratssitzung am vergangenen Montag den Antrag gestellt, Bewerbungsgespräche mit Erziehern künftig im kleineren Kreis stattfinden zu lassen. Mit der Begründung, dass Bewerber von der Anzahl der Personen, vor denen sie sich präsentieren müssen, abgeschreckt würden. "Genauso sehe ich das auch", so Beckmann-Frelock.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.