Jan Gold kandidiert in Apensen
Beckdorfs Bürgermeister tritt zur Wahl des Samtgemeinde-Bürgermeisters an / Weitere Kandidatin von außerhalb
ab. Apensen. Zieht Jan Gold (CDU) bald ins Apenser Rathaus ein? Beckdorfs ehrenamtlicher Bürgermeister wird im Mai zur Wahl des neuen Samtgemeinde-Bürgermeisters antreten. Nach Reaktionen aus seinem Umfeld stehen seine Chancen nicht schlecht: Der Vollzugsabteilungsleiter gilt als gradlinig und offen. Auch konfliktscheu ist er nicht, wie er jüngst auf einer Sitzung des Apenser Samtgemeinde-Rates bewies: Dort forderte er öffentlich Samtgemeinde-Ratsherrn Rolf Suhr (ebenfalls CDU) dazu auf, sein Mandat niederzulegen und zurückzutreten. Der Interims-Verwaltungschefin Sabine Benden kündigte Gold an, sie bei der Kommunalaufsicht anzuzeigen. Grund war u.a. die Beauftragung eines Headhunters mit der Kandidatensuche für das Amt des Samtgemeinde-Bürgermeisters auf Kosten des Steuerzahlers (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Gold hatte sich von Anfang an gegen diese Methode ausgesprochen.
Erst im August 2018 hatte Jan Gold als "Frischling" in einem Hauruckverfahren das Amt des damals zurücktretenden Beckdorfer Bürgermeisters Siegfried Stresow (SPD) übernommen. Gegenüber dem WOCHENBLATT sagte Gold, er habe sich die Tätigkeit sehr viel schwieriger vorgestellt. "Alles, was in der Schwebe war, wie beispielsweise das Baugebiet ,An der Blide' oder den Kita-Anbau in Beckdorf, haben wir auf den Weg gebracht." Die Zusammenarbeit mit den Ratsmitgliedern sei von Beginn an sehr gut gewesen. So einen Start wünsche er sich - sollte er am 26. Mai oder bei einer Stichwahl am 16. Juni gewählt werden - auch in Apensen.
Seit 1994 ist Jan Gold Beamter, würde er den Posten des Verwaltungschefs übernehmen, würde sein jetziger Job ruhen. Nun muss er 100 Unterschriften in der Samtgemeinde sammeln. Die braucht er, um als Kandidat antreten zu können. Gold: "Da habe ich keine Bedenken, denn ich bin demnächst auf sechs verschiedenen Veranstaltungen eingeladen. Trotzdem werde ich von Haustür zu Haustür gehen." Er möchte eine Liste mit mehr als der erforderlichen Mindest-Stimmenzahl abgegeben.
Auch aus dem Samtgemeinde-Rat habe er breite Zustimmung erfahren. Zu der Vorgeschichte mit Rolf Suhr sagt er: "Ich hoffe, dass es nicht zu einer Feindschaft geworden ist. Es ging mir um die Sache. Gerne würde ich einen Neustart machen." Er wolle keinen Ärger, sagt Jan Gold, kündigt aber an: "Ich werde mir trotzdem nichts gefallen lassen."
Mit Sabine Benden, sollte Gold gewählt werden, wolle er aber nicht zusammenarbeiten. "Peter Sommer hat sich sehr für sie eingesetzt, als es darum ging, dass sie als seine Stellvertreterin ein höheres Gehalt bekommt. Gedankt hat sie ihm das mit brutaler Illoyalität." Peter Sommer hatte im Oktober 2018 sämtliche Ämter niedergelegt, darunter auch das Amt des Samtgemeinde-Bürgermeisters. Aus Gesundheitsgründen, hieß es offiziell. Doch es kursiert das Gerücht, die Interims-Verwaltungschefin habe Sommer das Leben schwer gemacht.
Was seine Nachfolge in Beckdorf betrifft: Jedem der vier Mitglieder aus der Gruppe CDU/Prigge, so Gold, traue er das Amt zu. "Ich hoffe, dass es auch einer von ihnen übernehmen will."
Weitere Kandidatin im Rennen
Es gibt eine weitere Kandidatin für das Amt des Samtgemeinde-Bürgermeisters: Wie der WOCHENBLATT-Redaktion seit einiger Zeit bekannt ist, handelt es sich dabei um eine 53-jährige Bürgermeisterin einer kleinen Stadt in einem anderen Bundesland. Die Redaktion hatte bereits Kontakt zu ihr, wird aber, solange das Verfahren noch in der Schwebe ist, keine weiteren Daten bekannt geben. Skurril: Die Kandidatin mit dem SPD-Parteibuch wurde von dem Headhunter ausgesucht und hatte sich der Findungskommission in Apensen vorgestellt. Die hatte sich eigentlich schon gegen sie entschieden. Und obwohl beide Kandidaten in einer Partei sind, gehen sie offenbar als Einzelkandidaten ins Rennen.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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