Mit Weitblick für zukunftsfähige Landwirtschaft
100 Jahre Landvolkhaus

Das Landvolkhaus im Jahre 1923 | Foto: Daphne Ravens
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  • Das Landvolkhaus im Jahre 1923
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Im Vergleich zur gegenwärtigen Inflation litten die Menschen im Krisenjahr 1923 während der Hyperinflation unter noch radikaleren, tagtäglichen Preissteigerungen. Vor diesem Hintergrund ist die Grundsteinlegung des Landvolkhauses in Buchholz in diesem Krisenjahr umso beeindruckender: Ein Zeichen für den Mut und Optimismus der Landwirtinnen und Landwirte vor genau 100 Jahren. Dieser Weitblick und Mut war nun der Anlass für die Jubiläumsfeier Anfang Juli für das denkmalgeschützte Gebäude am Ortseingang von Buchholz. Geladene Gästen aus Politik und Landwirtschaft, Mitglieder sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feierten bei strahlendem Sonnenschein das Jubiläum, informierten sich über die Historie des Hauses sowie an mehreren Ständen über weitere aktuelle Themen aus der Landwirtschaft.

Wilhelm Neven begrüßt die Gäste und Mitarbeiter  | Foto: Daphne Ravens
  • Wilhelm Neven begrüßt die Gäste und Mitarbeiter
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Nach der offiziellen Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Neven und den Geschäftsführer Werner Maß ergriff die stellvertretende Landrätin Nadja Weippert das Wort und eröffnete ihre Rede mit dem Zitat: „Bauer sein, das ist kein Job, sondern eine Aufgabe. Bauern denken in Generationen“. Dieses Denken in
Generation darf man voraussetzen – denn das Landvolkhaus war für damalige Verhältnisse sehr groß dimensioniert. So teilten sich die Landwirte die gut 1.000m² Grundfläche direkt nach Fertigstellung des Gebäudes zunächst mit der Sparkasse und ab 1947 mit dem Finanzamt – Letzteres wird von einigen auch heute noch am Standort Am Langen Sal 1 vermutet. Das dunkle Kapitel der deutschen Vergangenheit machte auch vor dem Landvolkhaus keinen Halt: Von 1933 -1945 wurde das damalige Landbundhaus vom
nationalsozialistischen Reichsnährstand besetzt.

Stv. Landraetin Nadja Weippert bei ihrer Jubiläumsrede | Foto: Daphne Ravens
  • Stv. Landraetin Nadja Weippert bei ihrer Jubiläumsrede
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Mit der Umbenennung in Landvolkhaus im Jahre 1948 zog dann glücklicherweise wieder ein neuer Geist in die Mauern ein und das Denken in Generationen aus der Gründungszeit zahlte sich aus: Aktuell finden nach der umfassenden Sanierung im Jahr 2019 alle Mitarbeitenden des Landvolkes 70 modernste Arbeitsplätze in dem Traditionshaus vor. Hier wird sich jeden Tag für die Zukunftsfähigkeit einer modernen und anpassungsfähigen Landwirtschaft eingesetzt. Denn die Landwirtschaft hat wie kaum ein anderer Sektor in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Entwicklung vollzogen und befindet sich auch aktuell in einem starken Wandel: Klimaveränderungen, Natur- und Umweltschutz, Energiegewinnung, Ernährungssicherheit, die Digitalisierung sowie der Einsatz von innovativer Technik bis hin zur künstlichen Intelligenz fordern von den Landwirten innovative Lösungen und Anpassungsstrategien.

An Informationsständen wurde viel Wissen transportiert | Foto: Daphne Ravens
  • An Informationsständen wurde viel Wissen transportiert
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Für den Landkreis Harburg bleibt die Landwirtschaft auch in naher Zukunft einer der wichtigsten Wirtschaftszweige: Über 60.000 Hektar – und damit knapp die Hälfte des Kreisgebiets – werden landwirtschaftlich genutzt. Gut 5.800 Menschen sind in der Landwirtschaft tätig. Damit das so bleibt, werden sich die Mitarbeitenden des Landvolkes Kreisverband Lüneburger Heide auch weiterhin mit viel Weitblick und Mut für die Belange und Interessen ihrer Mitglieder einsetzen. Denn schon die damalige Grundsteinlegung im Jahre 1923 hat bewiesen, dass Krisen auch Chancen sein können, wenn man den Veränderungen mit Mut und Innovationskraft begegnet.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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