Generalüberholung der Orgel abgeschlossen
Deutlich vollerer Klang in Sprötzer Kirche
os. Sprötze. "Es ist faszinierend: Der Klang ist jetzt viel prächtiger und der Anschlag ist deutlich präziser." Dieses positive Fazit zog Dr. Thomas Meyer, Kirchenvorstand der Kreuzkirchengemeinde in Sprötze, nachdem er am vergangenen Freitag auf der generalüberholten Orgel gespielt hatte. Auch Kreiskantor Reinhard Gräler, der die Endabnahme des Instruments im Auftrag der Landeskirche durchführte, war voll des Lobes: "Die Orgel ist in einem prachtvollen Zustand. Alle Probleme wurden sehr gut gelöst."
Wie berichtet, hatten Staub und Schimmel dem Instrument, das Paul Ott 1957 baute und das 1958 eingeweiht wurde, arg zugesetzt. Unter anderem mit Spenden, Kollekten und Zuschüssen z. B. durch die Landeskirche finanzierte der Kirchenvorstand die rd. 32.000 Euro teure Sanierung. Rund zweieinhalb Monate dauerten die Arbeiten, die Orgelbauer Georg Schloetmann und sein Team in Hemmingen bei Hannover durchführten.
Stimmungsvolles Vibrato
Der Großteil sei klangliche Arbeit gewesen, berichtet Schloetmann. "Wir standen vor der Wahl, ob wir den Klang zu spitz und schrill lassen wie vorher oder die klanglichen Reserven der Orgel wecken." Er entschied sich für Letzteres. U. a. ersetzte er in zahlreichen Ventilen die Schaumstoffeinlagen durch Filz und Leder. Zudem schuf er zusätzliche Lufteinlässe am Rahmen der Orgel und setzte einen Tremulanten ein, mit dem statt der bislang platten Töne ein stimmungsvolles Vibrato erzeugt werden kann. Schließlich lagerte er einige Pfeifen aus der Orgel in einen hölzernen Anbau aus und verlängerte einzelne Pfeifen, die zuvor fast gleichlang waren und fast den gleichen Klang hatten. "Man ist ein bisschen wie ein Chorleiter: Die einzelnen Mitglieder, bei der Orgel die Pfeifen, sollen ihren eigenen Klang entwickeln", sagt Schloetmann. Das war viel Arbeit, immerhin verfügt die Orgel in Sprötze über rund 1.150 Metall- und Holzpfeifen.
Neue Klangmöglichkeiten
Bei der Endabnahme war auch der langjährige Organist der Kreuzkirchengemeinde, Helmut Alsdorf, dabei. Er erinnerte sich an die Anfänge der Orgel, die zu Beginn noch im Altarraum stand. Erst 1972 wurde sie an ihren jetzigen Standort auf der Empore gebracht.
Pastorin Ulrike Seebo dankte dem Kirchenvorstand und freut sich über die neuen Klangmöglichkeiten. Jetzt müssen nur noch die Gottesdienste mit Publikum wieder anlaufen. Wann genau das sein wird und die Besucher den satten Klang der generalüberholten Orgel genießen können, steht derzeit noch nicht fest.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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