Klecken, Hittfeld und Buchholz besonders betroffen
Wegen Bauarbeiten: Fahrgastbeirat befürchtet Bahnchaos
Vielen Bahnpendlern und -reisenden auf der vielfrequentierten Bahnstrecke Bremen-Hamburg ist wahrscheinlich noch gar nicht bewusst, was sie in den Herbstferien erwartet: Weil die Deutsche Bahn die Bahnsteige an den Haltepunkten Klecken und Hittfeld verlängert (das WOCHENBLATT berichtete), wird die Strecke von Samstag, 15. Oktober, bis Samstag, 29. Oktober, gesperrt. In dieser Zeit werden die Bahnhöfe in Klecken, Hittfeld und Buchholz nicht vom Metronom angefahren, ICE-Züge werden weiträumig über Hannover umgeleitet. Bahnreisende ab Buchholz werden per Bus zum Bahnhof in Sprötze gefahren, von wo sie im Metronom auf der Güterbahnstrecke durch Buchholz über Jesteburg und Maschen in Richtung Hamburg-Harburg geleitet werden.
Der Fahrgastbeirat im Landkreis Harburg befürchtet massive Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs. "Es ist eigentlich schlimm und wir können es nicht ruhigen Gewissens sagen, aber wir raten Pendlern und Bahnreisenden, in den betreffenden zwei Wochen auf das Auto umzusteigen", erklärt Fahrgastbeirat Jürgen Maack. Er kritisiert, dass die Informationspolitik der Deutschen Bahn (DB) im Vorfeld der Bauarbeiten "grottenschlecht" gewesen sei. Auf keine der fünf E-Mails, die er als Fahrgastbeirat gesendet habe, habe er eine Antwort von der DB erhalten.
Maack befürchtet vor allem Schwierigkeiten am Nadelöhr in Hamburg-Harburg. "Das wird richtig spaßig", sagt der Fahrgastbeirat sarkastisch. Zudem könne es sein, dass Züge gar nicht bis zum Hauptbahnhof in Hamburg durchfahren, wenn sich dort die Züge stauen. "Das bekommen die Bahnpendler auf dem Hauptbahnhof wahrscheinlich gar nicht mit, sodass sie dort vergeblich auf ihren Zug warten", so Maack. Er rät den Reisenden, sich in den zwei Wochen mehr als sonst auf den Seiten der Deutschen Bahn (www.bahn.de) und/oder des Metronom (www.der-metronom.de) zu informieren, welche Züge wann von wo fahren. Zudem weist Maack auf die Busse 4200 und 4210 hin, mit denen Passagiere von Buchholz über den Umstieg in Nenndorf zum Bahnhof in Hamburg-Harburg kommen. "Das ist eine gute Alternative." Reisenden aus Hollenstedt rät Maack, Buchholz ganz zu meiden und mit den Bussen 4039 bzw. 2038 nach Buxtehude bzw. Neu Wulmstorf und von dort weiter in Richtung Hamburg zu fahren.
Reisende ab Buchholz werden per Schienenersatzverkehr mit dem Bus nach Sprötze gefahren. Darauf weist die Eisenbahngesellschaft Metronom hin. Die Busse führen täglich im 15-Minuten-Takt zwischen 4 Uhr morgens und Mitternacht. Unterwegs angefahren werden die Haltestellen "Lindenstraße" und bei Bedarf "Steinbecker Mühlenweg". Wichtig: Während der Bauarbeiten halten alle Metronomzüge in Sprötze. Jürgen Maack kritisiert den Schienenersatzverkehr nach Sprötze. Besser wäre es gewesen, Busse direkt in Richtung Bahnhof in Hamburg-Harburg fahren zu lassen. So müssten Bahnreisende in Sprötze zum Teil 45 Minuten auf den nächsten Zug warten - und das auf einem Bahnhof, der nur wenig Regenschutz bietet. Maacks Fazit: "Wir werden Chaos pur erleben. Ich halte die Abwicklung der Baumaßnahme für absurd."
Auch Buchholz' Baudezernent Stefan Niemöller kritisiert die mangelhafte Kommunikation der Baumaßnahme. In einer E-Mail an die Landesnahverkehrsgesellschaft fordert er eine unverzügliche Prüfung, ob Metronomzüge nicht trotzdem an Gleis 11 in Buchholz halten können. Der Bahnsteig sei zwar zu kurz für den gesamten Zug, aber die "pragmatische Lösung", Waggons im Zugmittelteil für das Aus- und Einsteigen zu nutzen, sei allen langjährigen Pendlern in Buchholz bekannt.
Übrigens: Während der Bauarbeiten entfallen auch die Zugfahrten des Unternehmens start nach Hamburg-Harburg, die normalerweise an Wochenenden stattfinden. Stattdessen enden alle Züge von Hannover kommend in Buchholz, wenden dann und fahren in die Landeshauptstadt zurück.
• Die genauen Abfahrtszeiten von Bussen und Metronomzügen ab Sprötze finden Sie auf www.der-metronom.de. (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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