Ein Fass ohne Boden?: Turnhalle Holm-Seppensen schon wieder teurer

19 Monate nach dem Brand der alten Mühlenschul-Turnhalle ist mit dem Neubau noch nicht begonnen worden
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  • hochgeladen von Oliver Sander

os. Holm-Seppensen. Ist das nur ein Vorgeschmack, was der Stadt Buchholz beim Bau der Turnhalle in Holm-Seppensen noch droht? Im Planungsausschuss wurde deutlich, dass der Neubau an der Mühlenschule schon jetzt 130.000 Euro über dem Budget liegt - dabei sind erst drei Gewerke tätig, die anderen sind noch gar nicht ausgeschrieben. Während Baudezernentin Doris Grondke versucht zu beruhigen und auf Zahlungen der Versicherung verweist, warnen Politiker vor ausufernden Kosten.
Wie berichtet, hatte sich der ursprünglich von der Politik vorgegebene Kostendeckel in Höhe von 1,8 Millionen Euro für die Eineinhalbfeld-Halle schon früh als Makulatur herausgestellt. Die Baukosten schnellten auf fast 2,2 Millionen Euro empor. Noch vor dem Start der Rohbauarbeiten ist unklar, ob diese Summe tatsächlich für den Bau reicht. Zweifel sind angebracht.
"Mir ist das Unterfangen mittlerweile viel zu risikoreich", kritisierte UWG-Ratsherr Heiner Hohls. "Ich befürchte, dass die Kosten ausufern und wir dem hilflos ausgeliefert sind." Er ärgerte sich darüber, dass nicht zeitgleich alle Gewerke ausgeschrieben wurden, sondern in Salami-Taktik vorgegangen wird.
"Wir haben den Rohbau vorgezogen, damit wir den Zeitplan einhalten können", erklärte Baudezernentin Doris Grondke. Man müsse mit dem Risiko höherer Kosten leben, sagte sie und verwies auf steigende Baustoffpreise wegen des Baubooms in Deutschland. Ihr Hinweis, dass mit der Versicherung eine Kostenübernahme der außerordentlichen Preissteigerungen im Verhältnis zwei Drittel (Versicherung) zu ein Drittel (Stadt) vereinbart sei, beruhigte nicht alle Lokalpolitiker. Warum, so fragen sich viele, sollen die Baupreise im kommenden Jahr auf einmal fallen? Wird die Halle ein Fass ohne Boden? Allein nach den ersten drei Gewerken muss die Stadt über 43.000 Euro zusätzlich berappen, ein Kraftakt bei einem nur mühsam ausgeglichenen Haushalt.
"Ich verstehe bis heute nicht, warum wir die Halle nicht schlüsselfertig ausgeschrieben haben", sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Joachim Zinnecker. Wie berichtet, hatte Grondke quasi im Alleingang ein Gutachterverfahren für den Hallenneubau durchgedrückt. Vier fertige Varianten des Büros MRO, die im Rathaus vorlagen, ignorierte sie. Nach dem Sieg des Büros Dohse im Gutachterverfahren wurde den Planern kein Zeitplan vorgelegt. Folge: Fast acht Monate nach Ende des Verfahrens ist gerade mal die Bodenplatte der abgebrannten Halle abgetragen worden.
Am 2. Dezember sollen die Rohbauarbeiten beginnen, am 19. Februar 2014 die Ausbauarbeiten. Wenn es das Wetter zulässt. Am 29. Oktober 2014 soll der Neubau fertiggestellt sein. Es dürfen Wetten angenommen werden, um wie viel das Budget dann überschritten sein wird.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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