„Grundlos Gefahren geschaffen“
ADFC-Kreisverband kritisiert neuen Fahrradschutzstreifen an der Lüneburger Straße in Buchholz
os. Buchholz. Nach dem WOCHENBLATT-Artikel über den neuen Fahrradschutzstreifen an der Lüneburger Straße in Buchholz meldet sich der ADFC-Kreisverband Harburg zu Wort. Man sei grundsätzlich erfreut über die neue Regelung, sie sei aber schlecht ausgeführt worden, kritisiert ADFC-Kreisvorsitzende Karin Sager: „Förderung des Radverkehrs sieht anders aus.“
Wie berichtet, war an der Lüneburger Straße stadtauswärts ein rund ein Kilometer langer, 2.500 Euro teurer, Fahrradstreifen anlegt worden. Das hatte der Stadtrat mehrheitlich als Bestandteil des sogenannten „Masterplan Radverkehr“ beschlossen. Das Problem: Durch am Rande sowie teilweise auf der Fahrbahn abgestellte Autos gibt es an der Lüneburger Straße viele Gefahrenpunkte für Radfahrer.
Durch den neuen Fahrradschutzstreifen fahren die Radfahrer „unumstritten deutlich sichtbarer im Sichtbereich der Kraftfahrzeuge“, lobt Karin Sager. Bislang mussten Radler einen schmalen und holprigen kombinierten Fuß- und Radweg mit vielen Grundstücksausfahrten nutzen. Aber: Der Fahrradschutzstreifen sei viel zu schmal und vor allem ohne den erforderlichen Abstand zu den Parkstreifen angelegt worden. In der Rechtsprechung habe sich gefestigt, dass Radfahrer von parkenden Autos einen Abstand zwischen einem und 1,20 Metern einhalten sollten. „An der Lüneburger Straße würde das bedeuten, dass sicheres Radfahren nur links vom Schutzstreifen stattfinden kann“, kritisiert Sager.
Ein weiterer Missstand sei die Breite des Schutzstreifens. Dieser sei so schmal, dass Radfahrer Gefahr laufen mit „beinahe Null-Abstand“ vom Kraftverkehr überholt zu werden. Karin Sager: „Dies fördert nicht die Sicherheit. Neue Gefahren werden grundlos geschaffen.“
Die ADFC-Kreisvorsitzende plädiert für ein grundsätzliches Umdenken, um den Radverkehr zu stärken. Das Auto werde Flächen verlieren müssen, um sichere Fahrradführung zu ermöglichen. Sager: „Buchholz versucht gerade, dem Auto alle Breite zu lassen und den ansteigenden Radverkehr irgendwie dazwischen zu schummeln.“
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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