AOK: "Pflege braucht Kraft und Zeit!"
Etwa drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden zuhause von ehrenamtlich Pflegenden betreut. Dabei haben die wenigsten Angehörigen, Freunde oder Nachbarn jemals „Pflege“ gelernt. Die körperlich und seelisch strapaziöse Aufgabe bringt denn auch so manchen mit der Zeit an den Rand seiner Belastbarkeit – oder darüber hinaus. „Wer pflegt, braucht Unterstützung, und zwar nicht erst, wenn die eigenen Batterien leer sind. Nur wer auf die eigene Gesundheit und sein Wohlergehen achtet, kann Pflege langfristig und zum Wohl des Pflegebedürftigen ausüben“, weiß Martina Plohg, professionelle Pflegeberaterin bei der AOK in Buchholz.
Als ersten Schritt empfiehlt die gelernte Krankenschwester, Versicherten daher, das umfangreiche Beratungs-, Schulungs- und Betreuungsangebot ihrer jeweiligen Pflegekasse zu nutzen. Besonders intensiv engagiert sich hier die AOK, bei der rund jeder zweite Pflegebedürftige in Niedersachsen versichert ist. Sie beschäftigt zwischen Harz und Nordsee mehr als 100 Pflegefachkräfte und über 40 eigene Pflegeberaterinnen.In den Servicezentren Buchholz und Winsen sind dies Marina Plohg, Heike Wolter und Dietlinde Niebuhr.
Die Hilfe deckt drei große Bereiche ab:
Informationen und Anleitungen zur körperlichen Pflege, zum Beispiel die Verhinderung von Wundliegen und Stürzen oder das rückenschonende Heben und Umlagern von Pflegebedürftigen; die sozialrechtliche Beratung zu allen Leistungen der Pflege- und Krankenkassen sowie anderer Träger, etwa der Sozial- und Versorgungsämter; Informationen zu allen in Frage kommenden Anbietern, vom ambulanten Pflegedienst über Einrichtungen der Tages- und Kurzzeitpflege bis hin zu Pflegeheimen; ferner die Beratung für eine pflegerechte Gestaltung des Wohnumfeldes; schließlich die so wichtige Unterstützung der Pflegepersonen selbst, vor allem in Form von Kursen, auch zu speziellen Krankheitsbildern einschließlich Demenz, und durch Gesprächskreise. Hilfreich können hier auch die AOK-eigenen Gesundheitsangebote sein.
„Pflege soll nicht zu einer untragbaren Last werden!“, unterstreicht Plohg die Bedeutung des Austausches mit anderen Menschen, die dasselbe durchmachen. Martina Plohg geht daher auch regelmäßig zu Pflegebedürftigen nach Hause, um ihnen und ihren Angehörigen im vertrauten Umfeld erleichternde Tipps aus der Pflegepraxis zu vermitteln und mit entlastenden Gesprächen Mut zu machen. „Wir wollen verhindern, dass Betroffene sich zurückziehen und in die Isolation abgleiten, denn das passiert ohne Unterstützung von außen nur allzu leicht. Stattdessen unternehmen wir alles, um pflegende Angehörige in ihrer Rolle als kompetente und unverzichtbare Mitwirkende im Gesundheitssystem zu stärken.“
Martina Plohg ist in der Regel immer Montags im Servicezentrum Buchholz in der Zeit von 9 – 15 Uhr erreichbar. Es bietet sich an vorher einen Beratungstermin unter der Telefonnummer 04181- 9209-25390 zu vereinbaren.
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