Fußballfan komplettiert Stadien-Mission
55 Stadien in 55 Ländern

Daniel Barthold absolvierte mit dem Spiel Armenien gegen Färöer, in Jerewan, seine Mission: Nun hat er in allen 55 UEFA-Mitgliedsstaaten mindestens ein Fußballspiel geschaut | Foto: Barthold
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  • Daniel Barthold absolvierte mit dem Spiel Armenien gegen Färöer, in Jerewan, seine Mission: Nun hat er in allen 55 UEFA-Mitgliedsstaaten mindestens ein Fußballspiel geschaut
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Wer eine Sammelleidenschaft hat, weiß, was es bedeutet, ein Album Briefmarken oder Paninisticker voll zukleben oder eine neue Münze oder ein seltenes Modellauto zur Sammlung hinzuzufügen. Beim ehemaligen Buchholzer Daniel Barthold ist das ganz ähnlich - nur viel größer: denn als sogenannter Groundhopper "sammelt" er Stadien. Seine Mission, mindestens ein Fußballspiel in jedem der 55 UEFA-Mitgliedsstaaten live zu erleben, schloss er jetzt mit einem Spiel in Armenien ab. 

Daniel Barthold bei einem Spiel des FC Girona in Spanien | Foto: Barthold
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Begonnen hat für ihn alles in den 1990er Jahren. "Ich war schon immer großer Fußballfan", erzählt Daniel Barthold, der in Buchholz aufwuchs und selbst beim TSV Buchholz 08 kickte. Mit der Dauerkarte seines Herzensvereins, dem FC St. Pauli, war der heute 40-Jährige schon als Kind regelmäßiger Besucher im Fußballstadion. Sein erstes Spiel im Ausland, erinnert sich Barthold, war das EM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Finnland im September 1999 in Helsinki, das er gemeinsam mit seinem Vater besuchte. Deutschland gewann 2:1, die Sonne schien im spätsommerlichen Gold und der junge Daniel erlebte "das perfekte Wochenende". 

Beim Spiel Kasachstan gegen Slowenien in Almaty | Foto: Barthold
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Es folgten zahlreiche Stadionbesuche - ab 2004 auch mit dem konkreten Ziel, alle UEFA-Länder zu komplettieren. Richtig ging es mit dem "Groundhopping" dann aber im Oktober 2010 los, als Daniel Barthold aus beruflichen Gründen nach London zog, wo er noch immer lebt. Von hier aus stand dem Sportfan die Welt offen. Drei- bis viermal im Jahr flog er von einem der großen Flughäfen der Metropole in die verschiedensten Länder: von Mazedonien und die Slowakei über Portugal bis zur Türkei. Und auch in die USA geht es mindestens einmal im Jahr, erzählt Barthold. Denn neben Fußball interessiert er sich auch für viele andere Sportarten - darunter American Football, Eishockey, Baseball und Co. Den großen Unterschied zum europäischen Fußballerlebnis sieht er in der Unterhaltungskultur. "In den Staaten ist alles auf Entertainment ausgelegt", erklärt Barthold. Neben großer Auswahl an Snacks und Drinks gibt es Feuerwerke, Gewinnspiele oder wenn man in Superlativen - wie an den Superbowl - denkt, ganze "Halftime-Show"-Konzerte. Zwar sei Südamerika, was die Stadionstimmung beim Fußball angeht, unschlagbar, doch Fußball hierzulande sei nochmal etwas ganz Besonderes.

Auch US-Sport begeistert ihn: Daniel Barthold bei den New York Yankees  | Foto: Barthold
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Mit der Bratwurst und einem Bier in der Hand in der Fankurve zu stehen, das Gefühl sei wie kein anderes. "Groundhoppern" wie Daniel Barthold geht es neben dem Sport auch um die Atmosphäre, die Kultur und das Charakteristische jedes einzelnen Austragungsortes. Das Reisen spielt natürlich auch eine Rolle. "Ich bin gerne unterwegs, lerne gerne neue Leute und Länder kennen", erzählt Barthold. Auch solche, die vielleicht nicht die typischen Urlaubsländer sind. Dass er Länder wie Belarus und Israel schon vor vielen Jahren besuchte, sei, angesichts der aktuellen Weltlage, natürlich ein Vorteil. Das habe ihn motiviert, weiterzumachen. 

Daniel Barthold besuchte ein Spiel des SC Mika Yerevan gegen Shirak Gyumri II, in der 2. Armenischen Liga | Foto: Barthold
  • Daniel Barthold besuchte ein Spiel des SC Mika Yerevan gegen Shirak Gyumri II, in der 2. Armenischen Liga
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Mit seinem Stadionbesuch in Jerewan beim Spiel Armenien gegen die Färöer-Inseln, hat Daniel Barthold seine Sammlung nun Mitte November komplettiert und die 55 "vollgemacht". Natürlich, da ist sich Daniel Barthold bewusst, ist seine Leidenschaft, das "Groundhopping", ein kostspieliges und zeitaufwendiges Hobby. "Für mich steht die Familie aber immer an erster Stelle", erklärt er. Die "wilden Zeiten", in denen er mehrere Male im Jahr mehrere Spiele an einem Standort besuchte, sich im Hostel mit vielen Menschen ein Zimmer teilte und den Billigflieger bevorzugte, seien vorbei. Das "Groundhopping" wird er aber dennoch nicht an den Nagel hängen: Weihnachten plant er, nach Tunesien zu reisen. "Da gibt es keine Winterpause", sagt der Familienvater augenzwinkernd.

Beim Spiel Kasachstan gegen Slowenien in Almaty | Foto: Barthold
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Mit Beendigung seiner Mission zeigt Daniel Barthold, wie vielseitig und faszinierend die Welt des Fußballs sein kann. Seine Erlebnisse und Eindrücke hat er 2021 bereits in einem Buch veröffentlicht. In diesem schildert Barthold, wie unterschiedlich Fußball in den verschiedenen Kulturen zelebriert wird und wie ihn die Spiele, Stadien und Begegnungen - über die Grenzen des Spiels hinaus - geprägt haben.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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