Wenn man sich konkrete Ziele setzt, die nötige Disziplin hat und die richtigen Unterstützer findet, kann man jedes Vorhaben umsetzen, auch wenn es noch so utopisch klingt. Das ist das Credo von Catharina Garbers (43). Die alleinerziehende Mutter aus Buchholz möchte mit ihrer Geschichte Mut machen. Vor knapp drei Jahren wog sie 115 Kilogramm und fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Am vergangenen Wochenende absolvierte Catharina Garbers in Hamburg erfolgreich ihren ersten Ironman-Triathlon: Für 3,8 Kilometer Schwimmen, 178 Kilometer Radfahren und den abschließenden Marathonlauf über 42,195 Kilometer benötigte die Ausdauerathletin 12:20:40 Stunden. "Wenn man seine Ziele klar formuliert, findet man immer einen Weg, diese umzusetzen", betont Catharina Garbers.
Während der Corona-Zeit wurde der Buchholzerin, die eine 19-jährige Tochter hat, klar, dass sie etwas ändern muss in ihrem Leben. Damals begann Catharina Garbers zu joggen. Erst kurze Strecken, dann längere Distanzen. Im Laufe der Zeit wurde ihr klar, dass sie gerne vielseitiger unterwegs wäre, und fand im Triathlon die richtige Sportart. Über die Sportgemeinschaft des Flugzeugbauers Airbus kam Garbers, die in Vollzeit in einem Gebäudereinigungsunternehmen in Buchholz arbeitet, zu Blau-Weiss Buchholz. Und fand in Steffen Wetzel einen Trainer, der trotz widriger Voraussetzungen an den Erfolg seines Schützlings glaubte. "Steffen Wetzel hat unglaublichen Enthusiasmus gezeigt und viel Zeit in meine Vorbereitung gesteckt", lobt Garbers den Mann, der in Buchholz u.a. als Triathlet und Ratsherr der Linken bekannt ist. Wetzel schrieb nicht nur die Trainingspläne, sondern trat in der Folgezeit auch als nimmermüder Motivator auf.
Dabei war Catharina Garbers noch im vergangenen Oktober, als sie die Vorbereitungen für den Ironman aufnahm, weit entfernt vom notwendigen Niveau. Vor allem im Schwimmen hatte sie große Defizite. "Ich konnte keine fünf Meter kraulen und bin im Becken eher untergegangen wie ein Stein", erinnert sich die 43-Jährige. Doch dank des Techniktrainings von Wetzel wurde aus Garbers eine passable Schwimmerin. Auch sonst lief die Vorbereitung gut, was mit der Disziplin der Sportlerin zu tun hatte. "Während sich andere im Winter aufs Sofa gelegt haben, bin ich abends um 9 Uhr noch eine Runde laufen gegangen", sagt Garbers. 
In der Woche vor dem Wettkampf in Hamburg bekam Catharina Garbers noch einmal Zweifel. "Als ich die Startunterlagen abgeholt habe, habe ich gedacht: 'Eigentlich ist es Wahnsinn, was du hier machst!'" Wieder war es Steffen Wetzel, der ihr Mut zusprach: "Er sagte, dass ich das schaffe und er an mich glaubt."
Tatsächlich verlief das Rennen wie geplant: Für die Schwimmdistanz in der Alster benötigte die Buchholzerin 1:34:33 Stunden. "Ich habe mir aber ein paar böse Blicke von Steffen Wetzel eingefangen, weil ich wegen der ganzen Hektik im Wasser auf Brustschwimmen umgestiegen bin", berichtet Garbers schmunzelnd. Auf der Radstrecke durch ihre alte Heimat Kirchenwerder lief es sehr gut, obwohl die 43-Jährige mit einem handelsüblichen Rennrad anstatt einer Ironmanmaschine unterwegs war. Während des abschließenden Marathons wurde Catharina Garbers bewusst, dass sie ihr großes Ziel erreichen wird. "Ich hatte den richtigen Rhythmus gefunden und konnte das Rennen genießen."
Die Premiere hat bei Catharina Garbers Lust auf mehr gemacht. Ihr erster Ironman soll nicht der letzte gewesen sein. Im Gegenteil: "Ich will versuchen, mich im kommenden Jahr für die Ironman-WM auf Hawaii zu qualifizieren", kündigt sie an. Bislang hat sie alle ihre Ziele erreicht, also wird ihr das auch gelingen. Ganz sicher!