Sparkasse Harburg-Buxtehude schließt vorübergehend Filialen
Coronavirus: Versorgung mit Bargeld nicht gefährdet / Konzentration der Kräfte an zehn Standorten.
(mum). Die Sparkasse Harburg-Buxtehude schloss diese Woche vorübergehend zehn ihrer insgesamt 20 Beratungscenter. An allen 45 Standorten bleibt die Bargeldversorgung durch die SB-Technik sichergestellt. "Unsere Aufgabe als Sparkasse ist es, in der Corona-Krise die kreditwirtschaftliche Infrastruktur, die Bargeldversorgung und die Zahlungsverkehrsinfrastruktur für alle Bürger im Süden Hamburgs sicherzustellen", sagt Andreas Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Die SB-Geräte sind von diesen Einschränkungen nicht betroffen. Bargeld ist damit flächendeckend an 45 Standorten im Landkreis Harburg und der Stadt Buxtehude verfügbar.
Folgende zehn BeratungsCenter bleiben weiterhin geöffnet: Buchholz, Buxtehude-Bahnhofstraße, Harburg, Hittfeld, Jesteburg, Neu Wulmstorf, Marschacht, Salzhausen, Tostedt und Winsen. "Dort erhalten die Kunden die komplette Bandbreite der Finanzdienstleistungen", so Sommer.
Die Sparkasse empfiehlt ihren Kunden, verstärkt die mobilen oder digitalen Möglichkeiten zu nutzen. Im digitalen Beratungscenter steht den Kunden unter der zentralen Telefonnummer 040-766910 ein Beraterteam von Montag bis Samstag in der Zeit von 8 bis 22 Uhr zur Verfügung. Außerdem können Kunden die Chat-Funktion oder den Weg per E-Mail nutzen, um mit ihrem persönlichen Berater in Kontakt zu treten. "Viele Services lassen sich aber auch über die Sparkassen-App oder über die Website unter www.spkhb.de abwickeln."
"Mit dieser Maßnahme stärken wir auch die Erreichbarkeit auf dem telefonischen oder digitalen Weg. Dies wird derzeit besonders nachgefragt. Darüber hinaus bilden wir Ersatzteams, falls die Mannschaft eines geöffneten Standorts - etwa durch Quarantäne - ausfällt", ergänzt
Sonja Hausmann, Vorstandsmitglied für den Vertrieb. "Der Schutz von Kunden und Kollegen hat eine hohe Priorität."
Die Sparkasse baue ebenfalls ihre Firmenkundenberatung weiter aus. Vermehrt würden Anfragen nach den KfW-Förderprogrammen eingehen, die die Bundesregierung angekündigt hat. "Sobald die Programme verfügbar sind, wird die Sparkasse mit den aktuellen Informationen beratend an der Seite ihrer Kunden stehen", so Sommer.
"Das Bargeld geht nicht aus"
WOCHENBLATT-Redakteur Sascha Mummenhoff nahm die jüngsten Ereignisse zum Anlass, um mit Sparkassen-Chef Andreas Sommer über die Situation zu sprechen.
WOCHENBLATT: Die Sparkasse schließt einige ihrer Filialen. Gibt es darüber hinaus weitere Maßnahmen?
Andreas Sommer: Unsere Aufgabe als Sparkasse ist es, die Bargeldversorgung und den Zahlungsverkehr sowie die Kreditwirtschaft sicherzustellen. Daher hat die Erhaltung der Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter oberste Priorität. Wir schließen einige Standorte, um unsere Kräfte zu bündeln. Zugleich stärken wir aber auch das Personal in unserem digitalen Beratungscenter, um die Kunden zu bedienen, die den empfohlenen Weg über Telefon, Chat oder E-Mail gehen. In unseren Beratungscentern tun wir alles dafür, um eine Übertragung des Virus zu vermeiden.
WOCHENBLATT: Schon kursieren Befürchtungen, das Bargeld könnte knapp werden. Ist da etwas dran?
Sommer: Da müssen die Menschen keine Sorge haben. Die Bargeldversorgung und die Zahlungssysteme sind und bleiben komplett funktionsfähig. Alle unsere 45 SB-Bereiche sind weiterhin zugänglich, auch in den vorübergehend geschlossenen Beratungscentern. Wir empfehlen unseren Kunden allerdings aus hygienischen Gründen das kontaktlose Bezahlen.
WOCHENBLATT: Wie erleben Sie das Verhalten der Kunden in den Filialen? Kommen überhaupt noch Menschen?
Sommer: Unsere Mitarbeiter in den geöffneten Standorten haben alle Hände voll zu tun. Es kommen jetzt natürlich viele besorgte ältere Menschen in unsere Beratungscenter, aber teilweise auch Familien mit Kindern. Hier lautet unser dringlicher Appell: Bleiben Sie zu Hause! Schützen Sie sich selbst, andere Kunden und unsere Berater. Kommen Sie nur in wirklich dringenden Fällen, es gibt keine Notwendigkeit, größere Geldbeträge abzuholen oder erspartes Geld einzuzahlen. Und nutzen Sie wenn möglich das Online-Banking.
WOCHENBLATT: Was ist eigentlich mit individuellen Beratungsgesprächen - etwa Immobilienfinanzierungen? Finden diese Gespräche weiterhin statt?
Sommer: In unseren geöffneten Beratungscentern bieten wir auch weiterhin Beratungsgespräche an. Und wenn ein Kunde eine persönliche Beratung vor Ort benötigt, bekommt er sie auch. Hierbei achten wir stets auf Abstand und Hygiene. Und wir bitten unsere Kunden, gut zu überlegen, ob die Angelegenheit nicht auch telefonisch erledigt werden kann.
WOCHENBLATT: Danke für das Gespräch.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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