„Wo finde ich hier...?“ - Das Geschäftesterben verhindern
In meinem Urlaub machte ich einen Ausflug nach Schleswig-Holstein. Ein kleiner Ort direkt an einem See war mein Ziel. Eine wirkliche Idylle. Tolle Landschaft, Wander- und Radfahrwege, eine Seebadeanstalt sowie eine schöne Unterkunft.
An fast alles hatte ich bei der Anreise gedacht, nur meine Reiselektüre lag weiterhin sicher bei mir zuhause auf meinem Tisch. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Buchgeschäft. Nachdem ich den ganzen Ort durchwandert hatte, landete ich schließlich in einem Zeitungsgeschäft. Auf meine Frage nach einem Buchladen erhielt ich die ernüchternde Antwort: Gibt es hier schon lange nicht mehr. Die Leute bestellen nur noch im Internet. Das hat sich für den Inhaber nicht mehr gelohnt. Wir müssen nun immer dreißig Kilometer bis nach Eutin fahren. Das ist schade. Doch wir haben uns daran gewöhnt.
Enttäuscht von dieser Antwort ging ich aus dem Geschäft. Aufmerksam betrachtete ich die Ladenfronten. Auch der Inhaber des Fotofachgeschäfts suchte einen Nachmieter. Beim Gespräch mit dem jungen Inhaber eines Bekleidungsfachgeschäfts erfuhr ich, dass auch er genau überlegen müsste, welche Artikel er im Sortiment führen könne. Bekleidung würde immer mehr im Internet bestellt.
Nun schloss vor Kurzem auch noch das einzige Schuhmodengeschäft.
Auf meinem Rückweg fielen mir die vielen Cafés auf. Alle waren bestens frequentiert. Freie Plätze gab es kaum. Gut, dass der heiße Kaffee und der leckere Kuchen nicht im Internet genossen werden – sonst wären diese gemütlichen Cafés sicher auch vom Aussterben bedroht.
Damit es uns allen in unseren Heimatorten nicht ähnlich geht, sollten wir „lokal kaufen“, die heimische Wirtschaft unterstützen. Nur so stärken wir unsere Geschäfte.
Axel-Holger Haase
WOCHENBLATT-PR-Redaktionsleitung
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