Schul-Lüftungsanlage

Buxtehude lässt tatkräftige Elternvertreter hängen

sv. Buxtehude. In drei Monaten setzte ein Team aus Stadtverwaltung, Politik, Schulleitung, Eltern und Lehrern eine selbstgebaute Lüftungsanlage in der Grundschule am Bockhorster Weg in Stade um (das WOCHENBLATT berichtete). Grund: Das Land fördert keine Lüftungsanlagen in Klassenräumen mit genügend Fenstern zum (zurzeit oft eiskalten) Lüften. Das Konzept stammt von einem Mainzer Physiker und sollte eigentlich auch in Buxtehude ausprobiert werden. Eigentlich.

Eltern warten vergebens auf das Go der Stadt

"Wir (Elternvertreter) hatten im Sommer 2021 das erste Gespräch mit Vertretern der städtischen Behörden, haben eine Materialliste angelegt, Helfer organisiert und den Klassenraum lokalisiert, in dem die Anlage aufgehängt werden sollte", sagt Ansgar Jüchter, Elternvertreter der Grundschule am Rotkäppchenweg in Buxtehude.
Seitdem hat sich vonseiten der Stadt jedoch nichts getan. "Wir hätten das gerne in Eigenregie durchgezogen oder ein so gutes Team gehabt wie in Stade, wo wirklich alle an einem Strang ziehen", sagt Ansgar Jüchter. "Aber uns fehlt einfach das Go von der Stadt. Die Auflagen und Abnahme- und Installationsbedingungen, die wir beachten müssten, werden nicht definiert und bleiben auch auf mehrfache Nachfrage bis heute ungeklärt. Wir haben keine Kenntnisse über die Statik vor Ort. Als wir ein weiteres Gespräch organisieren wollten, mussten wir einen Monat warten." In der Weihnachtspause wollten die Elternvertreter einen Klassenraum ausmessen, die Schulleitung verwies auf die Zuständigkeit der Stadt und die ließ die Eltern wieder hängen.

Erkenntnisse werden noch gesammelt und ausgewertet

Als das WOCHENBLATT bei der Stadt nachfragte, warum die Projektplanung in den vergangenen Monaten so verzögert wurde, warum die Elternvertreter den Raum nicht ausmessen durften, ob die Stadt wie angedeutet tatsächlich die Finanzierung übernehmen würde und ob bereits Kontakt zu den Planern des bisher erfolgreich umgesetzten Pilotprojekts an der Grundschule am Bockhorster Weg in Stade aufgenommen wurde, kam diese knappe Antwort: „Die Erkenntnisse aus der im Januar 2022 in Stade installierten Pilotanlage an der Grundschule Bockhorster Weg werden aktuell gesammelt und ausgewertet. Anschließend ist darüber zu beraten, inwieweit auch eine Installation in Buxtehuder Schulen erfolgen sollte.“
Inzwischen konnten die Buxtehuder Elternvertreter immerhin den Kontakt zu dem Stader Team herstellen und auch die Stadt scheint erste Annäherungsversuche gemacht zu haben. Doch bis die Stadtverwaltung so weit ist, das Pilotprojekt an der Grundschule am Rotkäppchenweg umzusetzen, ist die Pandemie vermutlich vorbei.