tk. Buxtehude. "Über den Zustand, dass ich mir Sorgen mache, bin ich schon hinaus", sagt Dieter Klar. Diese Aussage sollte alle Kulturfans und Freunde des Kulturforums alarmieren. Wenn der Gründungspräsident und Programmmacher des Kulturforums ein Ende nicht ausschließt, dann ist Alarmstufe Rot. Die Jahreshauptversammlung, die am vergangenen Donnerstag hätte stattfinden müssen, wurde verschoben. Offenbar gibt es noch immer kein Team, das den Verein ehrenamtlich leiten will.

Angesichts dieser personellen Notlage geht Dieter Klar mit Teilen der Politik, vor allem Ratsfrau Sylvia Köhnken (CDU), hart ins Gericht. Klar: "Ihre Aussagen im Kulturausschuss haben uns das Genick gebrochen." Sie sprach von möglichem "Subventionsbetrug" und davon, dass der neue Vorstand persönlich haften werde. Die Folge: Das Sechser-Team aus Engagierten, die den Vorstand bilden wollten, hat hingeschmissen. Dieter Klar ist nach der für ihn unerwarteten Attacke aus der Politik - es ging um einen Förderantrag des Kulturforums - nicht verbittert, er ist stinksauer.

Dass er als Gründer des Kulturforums noch einmal und nur der Personalnot geschuldet, das Amt des Präsidenten übernehmen könnte, sei "ausgeschlossen". "Es müssen andere ran", so Dieter Klar.
Sein Appell an Mitglieder des Vereins oder Menschen, denen eine lebendige Kulturszene in Buxtehude wichtig ist: "Überlegt euch, Verantwortung zu übernehmen." Niemand erwarte, dass ein neuer Vorstand gleich die ganz großen Projekte reiße. "Den Laden zum Laufen bringen, muss das Ziel sein."

Findet sich niemand für den Vorstand, dann könne ein Aus fürs Kulturforum nicht ausgeschlossen werden. Ein Bewerber hat sich allerdings schon selbst ins Spiel gebracht: Stefan Moritz, der schon einige Ämter in Buxtehude im Visier hatte. Er überlege, seinen Hut in den Ring zu werfen, teilte Moritz dem WOCHENBLATT ungefragt mit. An Sendungsbewusstsein mangelt es Moritz nicht. Als er 2014 beim Versuch scheiterte, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes zu werden, sagte er anschließend im WOCHENBLATT, dass es ein Fehler sei, auf seinen Sachverstand zu verzichten. Mal sehen, wie es sich mit seiner Kandidatur fürs Kulturforum verhält: Ratsherr wollte er ebenso werden wie Kandidat der CDU für die Europawahl.
• Die Mitgliederversammlung findet am Donnerstag, 14. Oktober, um 19 Uhr im Kulturforum statt.