Reaktionen auf Rausschmiss einer Krankenschwester aus SB-Markt
"Das sind doch unsere Helden des Alltags"

Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, sind derzeit wichtiger denn je | Foto: AOK Medienservice
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tk. Landkreis. Das waren wirklich zwei krasse Einzelfälle: Das WOCHENBLATT hatte über eine Buxtehuder Krankenschwester berichtet, die sich über sehr viel Zuspruch für die Arbeit im Krankenhaus freut. Sie berichtete aber auch davon, dass eine Kollegin aus dem Supermarkt gewiesen wurde und eine andere ihre Bank verlassen musste. Grund: Die panische Angst von Mitarbeitern vor Ansteckung durch Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten.

"Das sind doch unsere Helden des Alltags", sagt Axel Ahrens. Sprecher der Kreissparkasse Stade. So etwas sei in seinem Geldinstitut nicht vorgekommen und werde es auch nicht geben. Im Gegenteil: Für Mitarbeiter aus Krankenhaus oder Pflege, die Beratungsbedarf haben, aber zurzeit im Dauereinsatz sind und die üblichen Geschäftszeiten nicht einhalten können, würden auch individuelle Lösungen und Termine gefunden. "Wir lassen die nicht hängen, die für uns alle in wichtigen Positionen arbeiten", betont Ahrens.

"Das ist unmöglich und bei uns im Haus nicht denkbar", sagt auch Detlef Pintsch, für die Öffentlichkeitsarbeit der Sparkasse Stade-Altes Land zuständig. Natürlich sei es in Zeiten der Pandemie richtig, wenn möglich auf telefonische Beratung auszuweichen. "Wer ein direktes Gespräch benötigt, der bekommt es  - und das unabhängig vom Beruf."

Die Frage, ob Mitarbeiter aus Krankenhäusern nicht willkommen seien, beantwortet Irene Pichol, Leiterin von "famila" in Neu Wulmstorf, mit einem einzigen Satz: "Wir schmeißen niemanden raus, weil er dort arbeitet." Das unterschreibt auch der Buxtehuder Marktkauf-Leiter Harald Beckmann.   

• WOCHENBLATT-Leser Knut Behle dreht den Satz "Sie arbeiten im Krankenhaus? Verlassen sie sofort den Markt" einfach mal um: „Was? Sie arbeiten in einem Supermarkt? Verlassen Sie sofort das Krankenhaus!“ Darüber sollte nachdenken, wer aus Panik Menschen diskriminiert, die im Notfall dafür sorgen, dass wir auch Corona überstehen.

"Hier wäre es angebracht, den Supermarkt sowie das Geldinstitut beim Namen zu nennen. Ich bin überzeugt, dass etliche Kunden zur Konkurrenz gehen werden", schreibt Hans-Jürgen Huth an das WOCHENBLATT. Eine Forderung, die von vielen Lesern vertreten wird.

Jürgen Albers meint: "Eine absolute Frechheit der Marktmitarbeiterin und der Bankangestellten! Hoffentlich behandeln die Krankenschwestern und Ärzte ihre Patienten auch weiterhin mit solch einem engagierten Einsatz! Für die Beschäftigten des Supermarktes im Alten Land drücke ich die Daumen, dass sie nicht das Krankenhaus verlassen müssen, weil sie aus dem Supermarkt sind und nach Käse riechen."

Maren Schnipkoweit ergänzt den Artikel mit eigenen Erfahrungen: "Auch ich, Verkäuferin in einer Bäckerei in Stade in der Holzstraße, werde jeden Tag herausgefordert Wir bekommen von unseren langjährigen Kunden Anerkennung und viel Lob für unseren täglichen Einsatz. Aber leider sind auch viele dabei, die die Coronakrise runterschaukeln. Abstände werden zum Beispiel nicht eingehalten. Alles wäre nicht so schlimm, heißt es da. Ich werde weiterhin mit meinem Team an der Kuchenfront stehen, seit gestern mit Maske. Mit einem Lächeln in den Augen, um ein wenig Normalität ins Leben zu bringen."

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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