Golf 1 GTI Baujahr 1983 ist frisch wie vom Fließband
Stefan Meyer hat den Ur-GTI in zwei Jahren zum Oldtimer-Hingucker gemacht / "Jedes Teil in der Hand gehabt"
tk. Buxtehude. Wenn die 1,8-Litermaschine mit mit ihren 112 PS anspringt und Stefan Meyer das Auto aus der Garage fährt, schlagen die Herzen von GTI-Fans, Oldtimer-Enthusiasten und überzeugten VW-Piloten höher. Der Golf 1 GTI "Pirelli" sieht so aus, als ob er gerade vom Fließband gerollt ist. Der silberne Lack glänzt genauso wie das schwarze Armaturenbrett. Dabei ist der GTI Baujahr 1983 ein Oldtimer und hat in seinem langen Autoleben 190.000 Kilometer zurückgelegt. Am Freitag wurde der "Oldie-Neuwagen" beim TÜV vorgestellt. Stefan Meyer kann jetzt endlich hinterm Steuer genießen. "Aufgeben war nie eine Option", sagt er, wenn er auf die vergangenen zwei Jahre zurückblickt.
Im Internet hatte er den Golf gefunden. "Der sollte es sein", sagt der Chef von "R&S Carports". So ein Golf 1 GTI war nämlich sein zweites Auto. Und der Wagen war nicht durch brachiale Umbauten verschandelt worden, sondern im Originalzustand. "Wie schlimm es wirklich ist, sieht man erst, wenn man sich an die Arbeit macht", sagt Meyer. Ohne die tatkräftige Hilfe der beiden Kfz-Meister Kurt und Florian Umland von der "F1-Meisterwerkstatt" wäre es nicht gegangen. "Der ganze Wagen ist komplett auseinander genommen worden", sagt Meyer. Viele Teile, darunter auch solche für die Karosserie, hat er neu beschaffen müssen. "Die Versorgung ist eigentlich ganz gut", sagt der Oldtimerfan. Natürlich mussten es Originalteile sein, die aus dem Haufen Blech wieder einen Vorzeige-GTI gemacht haben. "Wir hatten wirklich jedes Teil einmal in der Hand", sagt Stefan Meyer.
Der Einsatz hat sich gelohnt. Der Golf I GTI ist ein Schmuckstück geworden und wird bei Oldtimertreffen die Blicke auf sich ziehen. "Das Casettenradio bleibt natürlich drin", sagt Stefan Meyer. Lieber schlechterer Sound als eine neue - und damit unpassende - Super-Hifi-Anlage.
Der GTI-Fan hat wichtige Tipps für alle, die über ein ähnliches Projekt nachdenken. "Ihr braucht vorher einen Plan", sagt er. Wer unüberlegt ans Restaurieren eines Autos herangehe, werde Schiffbruch erleiden. "Viele geben dann auf", sagt Meyer. Und das Budget muss stimmen. "Wer sich an so ein Projekt heranwagt, sollte den Preis eines neuen Mittelkassewagens einkalkulieren", weiß der Oldtimer-Fachmann aus Erfahrung. Und eine Sache sollte ohnehin stimmen: "Das muss eine Herzensangelegenheit sein."
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