Leonie Jonasson arbeitet in Tansania: "Bin in das Land schon ein bisschen verliebt"
Leonie Jonasson startet in den Freiwilligendienst nach Tansania / Noch Spender gesucht
tk. Buxtehude. Der Koffer ist schon gepackt. Wenn Leonie Jonasson am 25. August in Frankfurt in den Flieger nach Tansania steigt, lässt sie ihren Alltag in Buxtehude für ein Jahr hinter sich und startet in die größte Herausforderung ihres Lebens. Sie wird in der Küstenstadt Bagamoya unter anderem Kinder unterrichten, deren Mütter in einem Frauenhaus leben. Leonie hat sich bewusst für eine Aufgabe entschieden, die nicht immer einfach sein wird. Nach Einbruch der Dunkelheit darf sie das Camp nicht alleine verlassen und in dem muslimisch geprägten Land sind kurze Shorts und ähnliches tabu. "Südafrika war mir zu westlich", sagt Leonie. In Tansania habe sie sich während der Vorbereitung dagegen "schon ein bisschen verliebt".
Ihr Abi hat sie in der Tasche, doch sofort ins Studium wollte Leonie Jonasson nicht starten. "Der Kulturaustausch ist mir wichtig", sagt sie. Sie will andere Kulturen kennenlernen und verstehen und "gegenseitiges Verständnis wachsen lassen".
Auf ihren Freiwilligeneinsatz hat sie sich in Seminaren ihrer Organisation Internationaler Bund (IB) vorbereitet. "Unter anderem haben Menschen, die schon dort waren, berichtet." Für die Bewohnerinnen, die in dem Frauenhaus leben, empfindet Leonie schon heute Hochachtung: "Sie wollen ihr Leben aus eigener Kraft selbst gestalten." Die Frauen seien häufig aus Zwangsehen geflüchtet oder vergewaltigt worden.
Eine wirklich spannende Herauforderung wird der Unterricht werden, den Leonie teilweise in der Landessprache Kisuaheli geben muss. Englisch, Mathe und Kunst sollen ihre Fächer sein. Sie übt zu Hause. Auf vielen Zetteln hat Leonie Bilder gemalt und das entsprechende Wort in Kisuaheli danebengeschrieben.
Ganz alleine wird sich die Buxtehuderin den Herausforderungen in Tansania nicht stellen müssen. Eine Mitstreiterin hat sie bei den Vorbereitungseminaren schon kennengelernt. Zwar steht die soziale Arbeit im Vordergrund, doch ein paar Ausflüge, unter anderem nach Sansibar, sind fest eingeplant.
Dass sie als Weiße auf dem Markt beim Einkaufen vermutlich immer ein Vielfaches der ortsüblichen Preise wird bezahlen müssen, stört Leonie Jonasson nicht. "Ein Arzt verdient in Tansania 135 Euro im Monat und muss davon auch seine Familie ernähren." Da könne sie sich mit ihrem Taschengeld von 75 Euro im Monat nicht beklagen.
Nach einem Jahr will Leonie nach Buxtehude zurückkehren und anschließend in Hamburg ihr Studium anfangen. Wahrscheinlich Sozialökonomie und Soziologie.
Leonie Jonasson ist für ihren Freiwilligendienst noch auf Spenden angewiesen. Das "weltwärts"-Programm an dem sie teilnimmt, wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert und schreibt vor, dass die Freiwilligen 2.800 Euro an Spenden selbst aufbringen müssen. Leonie wird über ihr neues Leben unter www.exploringleonie.wordpress.com berichten.
Das Spendenkonto: DE95 2415 1235 0028 2373 45 (Sparkasse Rotenburg-Bremervörde Kontonummer 0028237345). Spendenbescheinigungen werden vom IB Kassel erstellt.
Kontakt: leoniejonasson@googlemail.com
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