Unmut über neue Buslinien in Buxtehude
Stadt und KVG versichern: Bei Problemen wird nachjustiert / Erste Erfahrungen abwarten
tk. Buxtehude. Vor wenigen Tagen ist die Linienführung der Stadtbusse in Buxtehude verändert worden. Die Ringlinien 2101 und 2102 wurden abgeschafft und fahren auf einer eigenen Strecke (das WOCHENBLATT berichtete). Besonders daran gibt es jetzt Kritik.
Das WOCHENBLATT erreichte die Klage von Senioren aus den beiden Einrichtungen "Waldburg" an der Stader Straße und "Dr. Neucks-Heim" am Spechtweg. Weil einige Bewohner häufig Arzttermine an der Bahnhofstraße hätten, müssten sie jetzt einen mühsamen Fußweg vom Bahnhof durch die Unterführung bis zur Praxis auf sich nehmen. Vorher hätten die Ringbusse bei Marktkauf und an der Sparkasse Harburg-Buxtehude gehalten.
Kritik kommt auch von WOCHENBLATT-Leser Thomas Hagemeister. "Zu den Stoßzeiten kommen Pendler nicht zum Bahnhof oder wieder weg", sagt er. Die Bahn komme auf Minute fünf an, der Bus fahre auf Minute drei ab. Das sei eine schlechte Abstimmung. Hagemeister hat beobachtet, dass die Zahl der Menschen, die mit dem Auto zum Bahnhof fahren, dadurch zugenommen habe. Was die ohnehin miese Parkplatzsituation "zum Kollaps bringt".
Laut Erika Meyer ein weiterer Nachteil: Die Linie 2103 wurde als Rufbus eingerichtet. "Das ist vielen Bürgern aber nicht bekannt", sagt sie. Spontane Fahrten von Hedendorf nach Buxtehude würden damit entfallen.
Buxtehudes Stadtsprecher Thomas Bücher und KVG-Sprecher Oliver Blau erklären angesichts der Unmutsäußerungen unisono, dass Anregungen und Kritik gesammelt werden und in die Nachjustierung einfließen. "Erste Kundenreaktionen sollen bei der Linienführung abgewartet werden, bevor Änderungen zu Beginn des neuen Schuljahres möglich sind", so Bücher.
Dass die ehemaligen Ringbuslinie 2101 die Bahnhofstraße nicht mehr anfährt, könne für die Betroffenen schon jetzt gelöst werden. Buxtehudes Verkehrsplaner Johannes Kleber empfielt die 2101 bis zum ZOB und dann den Umstieg auf die Linie 2102 Richtung Heideweg. "Diese Busse sind aufeinander abgestimmt", sagt Stadtsprecher Bücher.
Die Taktung der Stadtbuslinien sei derzeit vor allem die Züge und nicht die S-Bahn abgestimmt. Weil zu den Stoßzeiten die S-Bahnen alle zehn Minuten fahren, sei auch dabei eine gute Anbindung vorhanden.
Und KVG-Sprecher Oliver Blau weist darauf hin, dass die neuen Rufbuslinien zeigen sollen, zu welchen Zeiten der Bedarf tatsächlich vorhanden ist. Würden diese Strecke regulär bedient, wäre das gesamte Nahverkehrssystem deutlich teurer.
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