Wieder eine Kündigung im Rathaus Apensen: Nach der Kämmerin Jessica Ulrich verlässt nun auch der stellvertretende Bauamtsleiter Hendrik Hauschild die Samtgemeinde Apensen. Dass es sich dabei ausgerechnet um den Mitarbeiter handelt, um dessen Einstellung es im Sommer so viel Wirbel gegeben hat, ist dabei nicht verwunderlich, wenn man der Argumentation der Samtgemeinde-Bürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock folgt. Der Mitarbeiter habe wegen des Medienrummels unter großem Druck gestanden.  Die Verantwortung für die Kündigung trügen die Politiker, die Personalangelegenheiten in der Öffentlichkeit diskutierten und die Mitarbeiter dadurch in die Schlagzeilen der Presse geraten, sagt Petra Beckmann-Frelock. Der stellvertretende Bauamtsleiter sei auch im privaten Umfeld mehrfach angesprochen worden. Das habe ihn zu sehr belastet.

In die Schlagzeilen geraten war die Einstellung des stellvertretenden Bauamtsleiters im April dieses Jahres, weil die Samtgemeinde-Bürgermeisterin, ohne den Rat davon in Kenntnis zu setzen, 20.000 Euro an seinen früheren Arbeitgeber, die Samtgemeinde Sittensen, gezahlt hatte. Diese Summe hatte Sittensen zuvor für Schulungen des Mitarbeiters ausgegeben (das WOCHENBLATT berichtete). Der Apenser Samtgemeinderat hatte daraufhin einen Pflichtverstoß der Samtgemeinde-Bürgermeisterin festgestellt und fordert die 20.000 Euro von ihr zurück. 

Dass darüber hinaus einzelne Politiker öffentlich gesagt hätten, sie hätten der Einstellung des stellvertretenden Bauamtsleiters nicht zugestimmt, wenn sie gewusst hätten, dass dafür 20.000 Euro übernommen werden sollten, habe Hendrik Hauschild bei seiner Entscheidung zu kündigen bestätigt.

Obwohl die Samtgemeinde Apensen mit ihm ähnliche Verträge wie zuvor auch die Samtgemeinde Sittensen abgeschlossen hätte, wolle er die 20.000 Euro aus eigener Tasche zurückzahlen, sagt Petra Beckmann-Frelock. "Die Angelegenheit ist sehr emotional", so die Samtgemeinde-Bürgermeisterin. "Wir verlieren einen sehr kompetenten und auch menschlich tollen Mitarbeiter und werden große Probleme haben, die Stelle neu zu besetzten."