Wie aus Buxtehudes FDP-Chef Henry Bax Herr Mustermann wird
Eine verräterische Pressemitteilung des Buxtehuder Liberalen
Buxtehude. Vor einigen Tagen erhält die Redaktion eine Presserklärung des Buxtehuder FDP-Vorsitzenden Henry Bax. Er kommentiert darin die Landespolitik, wirft SPD und Grünen Versagen vor. Überschrift: "FDP-Politiker Henry Bax: Rot-Grün gefährdet Gelingen der Energiewende."
Mit deutlichen Worten attackiert Bax Rot-Grün. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Statt der Subventionen immer neuer Windparks in unseren Vorgärten, muss die Regierung endlich die Erforschung nutzbarer Stromspeichertechnologien vorantreiben, so Mustermann." Ja, Sie lesen richtig: Nicht Bax, sondern Mustermann. Ups. Es drängt sich die Vermutung auf, dass da die Zentrale der Liberalen Blanko-Pressemitteilungen verfasst hat, in die nur noch der entsprechende Name des jeweiligen "Verfassers" eingetragen werden muss.
Das will ich jetzt genau wissen und recherchiere. Dabei stelle ich fest: Henry Bax ist nicht nur Herr Mustermann, er benutzt auch dieselben Worte wie der FDP-Landtagsabgeordnete Gero Hocker, Sprecher seiner Partei für Energiefragen: "Wenn der Wind weht und die Sonne scheint, haben wir mittlerweile so viel Strom in unseren Netzen, dass sie unter der Last zusammenzubrechen drohen", sagen wortgleich Hocker und Bax-Mustermann.
Übrigens: Henry Bax ist nicht der einzige lokale FDP-Chef, der sich seine Pressemitteilungen in der Parteizentrale bestellt. Auch der stellvertretende Vorsitzende der FDP Harburg-Land, Tobias Rhode, hat die gleiche Pressemitteilung verfasst. Nur war er so clever, den "Mustermann" zu überschreiben.
Peinlich, peinlich, wenn man beim Abschreiben erwischt wird, weil man keine eigenen Ideen hat. Haben die Liberalen vor Ort denn wirklich keine eigenen Themen mehr? So wäre sogar eine Drei-Prozent-Hürde für die FDP ganz schön hoch.Tom Kreib
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