Was tun bei Migräne?
Kopfschmerzen können den Alltag stark beeinträchtigen, weil sie die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit stören. Schlimmer als Kopfschmerzen ist Migräne, da sie Betroffene oft fast vollständig daran hindert, die alltäglichen Aufgaben zu erledigen. Für die circa neun Millionen Menschen, die mit Migräne konfrontiert sind, gibt es Möglichkeiten, Migräneanfälle vorzubeugen und ihre Symptome zu lindern.
Was ist Migräne und was sind die Symptome?
Als Migräne bezeichnet die Medizin einen anfallsartigen, in unregelmäßigen Abständen wiederkehrenden, Kopfschmerz. Bei manchen Menschen tritt Migräne nur ein- oder zweimal im Jahr auf, bei anderen kommt es mehrmals monatlich oder sogar fast täglich zu Migräneanfällen. Der Schmerz kann bei einer Migräne pulsierend, pochend oder auch stechend sein, tritt häufig nur an einer Kopfhälfte und dehnt sich seltener auf die andere Kopfseite aus (bei etwa einem Drittel).
Zu den Begleiterscheinungen einer Migräne gehören oft sogenannte vegetative Symptome, beispielsweise Appetitlosigkeit, Übelkeit, Lärm- und extreme Lichtscheu sowie Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen. Oft verschlimmern selbst kleinste körperliche Anstrengungen Kopfschmerz. Die oftmals quälenden Kopfschmerzen zwingen Betroffene nicht selten dazu, sich ins Bett zu legen und ihren normalen Tagesablauf für die Dauer des Migräneanfalls zu unterbrechen.
Wie beugt man Migräne-Attacken vor?
Wer von Migräne betroffen ist, beugt Anfällen am ehesten durch einen möglichst regelmäßigen Tagesrhythmus vor. Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung, bei der man auf Migräne auslösende Inhaltsstoffe wie Koffein, Natriumglutamat oder biogene Amine verzichtet, wirkt vorbeugend. Zudem sollte man regelmäßige Pausen in seinen Arbeitsalltag einbauen, Entspannungsübungen machen und vor allem für guten, erholsamen Schlaf sorgen. Hat man beispielsweise das Gefühl, dass man andauernd nachts oder direkt nach dem Aufstehen Kopfschmerzen hat, könnte es am Bett liegen und man sollte sich vielleicht ein neues Bett kaufen.
Als vorbeugende Maßnahme gilt auch regelmäßig betriebener Ausdauersport, beispielsweise Laufen oder Walken, Schwimmen, Radfahren oder Wandern. Dabei wird dem Gehirn die Gelegenheit gegeben, vom Alltagsstress abzuschalten und zu entspannen. Stress zählt zu den Auslösern von Migräne.
Was unterscheidet Migräne und normale Kopfschmerzen?
Migräne lässt sich von normalen Kopfschmerzen anhand verschiedener Faktoren unterscheiden, die vor allem die Art des Schmerzes und die Auswirkungen betreffen.
Kennzeichnend für Spannungskopfschmerz:
• Schmerz erstreckt sich über den gesamten Kopf
• Dumpfer, drückender Schmerz (Schraubstockgefühl)
• Bewegung und frische Luft lindern den Schmerz
So erkennt man Migräne:
• Meist eine Kopfhälfte betroffen
• Pochender, pulsierender Schmerz (Gewitter im Kopf)
• Jede physische Anstrengung wirkt sich nachteilig aus
Welche Hausmittel helfen gegen Migräne?
Es gibt gute Hausmittel, mit denen man die Symptome von Migräne lindern kann. Neben verschiedenen Tees gehören Kaffee mit Zitrone, äußerlich angewendetes Pfefferminzöl, Eispackungen oder ein Fußbad mit steigenden Temperaturen zu den bekanntesten Hausmitteln bei Migräne.
Tee mit Gewürznelken, Ingwer, Kamille oder Mutterkraut
Dazu gehört vor allem grüner Tee, der mit Gewürznelken verfeinert wird. Gewürznelken werden schmerzstillende Eigenschaften zugesprochen, grüner Tee stärkt nachweislich das Immunsystem und wirkt entgiftend. Man gibt einfach zwei Nelken, ein bisschen Zimt und Zitronensaft in eine Kanne Grüntee.
Auch Kamillentee gilt bei Migräne als hilfreiches Hausmittel, denn er lindert nicht nur den Kopfschmerz, sondern hilft auch bei migränebedingten Magenbeschwerden. Aus zwei Teelöffeln getrockneten Kamillenblüten, die man in einer Tasse mit heißem Wasser übergießt und für zehn Minuten ziehen lässt, kann man einen wohltuenden Sud herstellen.
Tee mit Mutterkraut (wird auch als Fieberkraut bezeichnet), das haben Studien gezeigt, kann einer Migräne vorbeugen, wenn man über mehrere Monate hinweg jeden Tag zwei bis drei Tassen Mutterkraut-Tee trinkt.
Auch aus Frauenmantel, Ginkgo, Ingwer, Johanniskraut, Lindenblüten, Oregano, Rosmarin und Zitronenmelisse lassen sich Tees zubereiten, die bei Migräne helfen können. Neben den genannten Heilpflanzen können auch Cayennepfeffer als natürliches Schmerzmittel, Basilikum mit seinen ätherischen Ölen oder Vanille bei Migräne eingesetzt werden.
Wärme und Kälte als Hausmittel gegen Migräne
Wie bei vielen anderen Beschwerden können Wärme und Kälte auch bei Migräne für Linderung sorgen. Macht sich eine Migräneattacke bemerkbar, kann ein Fußbad helfen, bei dem die Wassertemperatur innerhalb von 20 Minuten durch Nachgießen von heißem Wasser von 32 Grad auf 42 Grad erhöht wird. Neben seiner beruhigenden Wirkung sorgt das warme Wasser auch für eine Erweiterung der Blutgefäße.
Ein weiteres Hausmittel sind Eis-Salz-Packungen. Eine Mischung aus vier Teilen Eis und einem Teil Salz in einem Beutel wird gegen die Schläfen oder auf die Stirn gelegt, was den Kopfschmerz lindern kann. Zusätzlich kann man die Schmerzen durch Armgüsse mit kühlem Wasser oder durch Wechselduschen aus kaltem und warmem Wasser lindern.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Man muss nicht bei jedem Kopfschmerz gleich zum Arzt gehen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) rät zu einem Arztbesuch, wenn die Kopfschmerzen regelmäßig auftreten, trotz Einnahme von Schmerzmitteln nicht verschwinden oder wenn zunächst nur vereinzelte Migräneanfälle immer häufiger auftreten und/oder an Intensität zunehmen.
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