Emily Bölk verlässt den BSV
"Ich brauche neue Herausforderungen": Deutschlands Handball-Top-Talent geht anderswo auf Torejagd
tk. Buxtehude. Es war absehbar und jetzt ist es amtlich: Emily Bölk (19) verlässt den BSV. Die Rückraumspielerin der Bundesligahandballerinnen hat ihren Vertrag nicht mehr verlängert. Zu welchem Verein Emily Bölk wechselt, die als größtes deutsches Handballtalent gilt, lässt sie noch offen. "Das verkünde ich, so bald ich mich entschieden und einen Vertrag unterzeichnet habe", sagt die gebürtige Buxtehuderin. Sowohl deutsche als auch internationale Top-Clubs haben an der Nationalspielerin Interesse gezeigt.
In einem WOCHENBLATT-Gespräch im April 2017 hatte Emily Bölk gesagt, dass ihre Zeit in Buxtehude enden werde. Ob das in ein oder drei Jahren sei, wisse sie aber noch nicht, meinte sie damals. "Ich habe aber jetzt das Gefühl, dass ich etwas Neues und neue Herausforderungen brauche", erklärt sie ihre Motivation, jetzt zu wechseln.
Emily Bölk ist ein echtes BSV-Eigengewächs. Seit 2005 spielt sie für den BSV, hat alle Jugendmannschaften durchlaufen und hat mit 16 Jahren ihr Debüt in der Bundesliga gegeben. In bislang 90 Spielen hat sie 366 Toren für den BSV erzielt.
Dass sie mehr will, am liebsten als 100-prozentiger Handballprofi arbeiten, ist kein Geheimnis gewesen. "Im Optimalfall habe ich noch einen langen Weg vor mir, möchte noch vieles erreichen, mich weiter entwickeln und vor allem auf hohem internationalen Niveau mehr Erfahrungen sammeln", sagt Emily Bölk mit Blick in die Zukunft. Das kann ihr der BSV so nicht bieten, obwohl das Team seit Jahren konstant in der Spitze der Bundesliga spielt und 2017 den DHB-Pokal gewonnen. In anderen Vereinen gebe es bessere Voraussetzungen und Möglichkeiten, konstatiert Bölk. Für ihre handballerische Weiterentwicklung sei das die richtige Entscheidung. "Natürlich ist das ein sehr aufregender und emotionaler Schritt für mich."
Der BSV und die Stadt, in der ihre Familie und ihre Freunde leben, "wird aber immer meine Heimat bleiben," sagt die 19-Jährige vor ihrem Weggang. Den Aufbruch hatte sie nach dem Abi im vergangenen Jahr schon eingetaktet. Ihr Fernstudium von BWL und Wirtschaftspsychologie ist komplett standortunabhängig. Die Gitarre, die Deutschlands großes Handball-Talent im vergangenen Frühjahr nach Jahren wieder öfter in die Hand genommen hatte, "steht seit einiger Zeit aber wieder in der Ecke", verrät Emily Bölk. Jede freie Minute neben dem Training nutze sie für ihr Studium.
Trainer Dirk Leun wünscht Emily Bölk "alles Gute für ihren weiteren Weg". Sie könne sich als Sportlerin, als Persönlichkeit und vor allem als Mensch durch neue Herausforderungen und Erfahrungen weiterentwickeln.
• Am Sonntag wird Emily Bölk abwer noch einal für ihren BSV kämpfen: Zum Hinrunden-Abschluss empfängt der BSV am 11. Februar die Neckarsulmer Sport-Union in der Halle Nord. Vierter gegen Zwölfter. Anwurf ist um 15 Uhr, die Tageskasse ist ab 13 Uhr geöffnet.
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