Buxtehude und Leverkusen trennen sich 28:28
Handballkrimi bis zur letzten Sekunde
Den 695 Zuschauern in der Halle Nord wird das Handball-Herz aufgegangen sein, denn das Spiel
der Bundesliga-Handballerinnen vom Buxtehuder SV gegen die TSV Bayer 04 Leverkusen bot alles, was ein Handball-Fan sich wünscht. Zwar blieb der Sieg am Ende aus – und doch fühlte es sich wie einer an. Mit 28:28 gehen beide Teams mit jeweils einem Punkt in die Länderspiel-Pause.
Die Werkselfen kamen direkt gut ins Spiel. Eine aggressive Abwehr verhinderte über drei Minuten den ersten Treffer für Buxtehude. Schließlich erlöste Liv Süchting das Publikum, das als Tradition bis zum ersten Tor stehen blieb. In der 17. Minute traf Fem Boeters zum 5:10 ins leere BSV-Tor – eine eindeutige
Machtdemonstration. Leun nahm die zweite Auszeit. Nach 20 Minuten stand ein 6:12 auf der Anzeigetafel. Der Wurm war drin.
Die BSV-Spielerinnen bekamen in der Abwehr kaum Zugriff auf eine starke Viola Leuchter, die vier ihrer sechs Treffer in den ersten 15 Minuten setzte. Hinzu kamen zahlreiche hektische oder ungenaue Abschlüsse. Doch dann schien sich das Blatt zu wenden. Johanna Heldmann fing einen Ball ab, den Teresa von Prittwitz im Konter verwandelte. Ein weiterer Treffer von Maj Nielsen und gleich drei Paraden von Torhüterin Marie Andresen schlossen sich an und verkürzten den Abstand. Zur Halbzeit stand es 10:17.
Die zweite Häöfte: Wieder war es ein Gegenstoß von Teresa von Prittwitz, der auf sechs Tore verkürzte. Mit dem nächsten abgefangenen Ball, verwandelt von Maxi Mühlner, verkürzten die Buxtehuderinnen auf 14:19 und zwangen Leverkusen zur Auszeit. Nur noch zwei Tore aufzuholen waren es nachdem Mailee Winterberg ins leere Elfen-Tor traf (19:21).
Bis zum ersehnten Ausgleich sollten allerdings noch zehn Minuten Spielzeit vergehen. Erst in Spielminute 51. ist es Charlotte Kähr, die per Siebenmeter für ein 25:25 sorgt. Leverkusen traf im Gegenangriff. Doch
wieder war Charlotte Kähr zur Stelle und traf im 7-Meter Duell gegen Miranda Nasser zum 26:26.
Spannender konnte es kaum sein: In der 58. Minute überwand Liv Süchting die Leverkusener-Torhüterin zum 27:28. Eine Minute vor Schluss parierte Lea Rühter in ihrem 100 Bundesliga-Spie einen entscheidenden Wurf. Nur noch 40 Sekunden bus zum Abpfiff und Buxtehude erhielt den nächsten siebenmeter. Die Emotionen kochten nicht nur in der Halle – Gäste-Trainer Johan Petersson erhielt kurz vor Schluss eine rote Karte und musste das Spielfeld verlassen. Wieder ist es Charlotte Kähr, die Nerven aus Stahl bewies und zum 28:28 traf.
Dirk Leun analysierte zunächst die erste Halbzeit: „Wir sind ein bisschen wie der Hase hinter dem Igel hergerannt.“ Für die zweite Hälfte hatte er ausschließlich Lob für seine Mannschaft übrig: „Das war eine sensationelle zweite Halbzeit."
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