Die Ausflaggung geht weiter

Die NSB begrüßt die Initiative der Politik, bleibt aber beim Programm der geplanten Ausflaggung | Foto: NSB
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Kanzlerin fordert Bekenntnis zur deutschen Flagge / Was sagen Reedereien zu den Ideen der Politik?

tk. Buxtehude. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf der "Nationalen Maritimen Konferenz" in Bremerhaven von den Reedern ein Bekenntnis zur deutschen Flagge gefordert und im Gegenzug Steuererleichterungen sowie ein Aktionsprogramm in Aussicht gestellt. Reicht das aus, um die Reeder "bei Flagge" zu halten?
Die Buxtehuder Reederei hatte vor einigen Monaten angekündigt, auch die letzten Schiffe auszuflaggen. Derzeit bereedert die NSB 65 Schiffe. Davon noch 33 unter deutscher Flagge. Die Ausflaggung verläuft in einem zweimonatigem Rhythmus. Der komplette Ausstieg soll laut einem Unternehmenssprecher bis 2017 vollzogen sein.
Daran ändert auch die Ankündigung der Bundeskanzlerin nichts. "Wir stehen den Bestrebungen grundsätzlich positiv gegenüber", so Dominique Kreuzkam von der NSB-Unternehmenskommunikation. Er verweist darauf, dass Erleichterungen für Reeder eine Idee, aber noch kein geltendes Recht seien. Aussagen darüber, ob es dann wieder möglich wäre, unter deutscher Flagge zu fahren, können daher noch nicht getroffen werden.
"Die NSB wird den Ausflaggungsprozess wie geplant fortführen", so Kreuzkam. Bedauerlich sei es, dass diese für die maritime Wirtschaft wichtigen Themen nicht vor zwei Jahren auf der politischen Agenda gestanden haben. "An der Ausgangslage hat sich für uns nichts geändert." Die Ausflaggung, die mit "ver.di" ausgehandelt wurde, sei vor allem dem Kostendruck geschuldet, hatte die NSB den Entschluss begründet.
Auch Petra Heinrich, Geschäftsführerin der H. H. Reederei aus Jork, begrüßt die von Merkel angekündigten Erleichterungen, glaubt aber nicht, dass Reedereien dadurch ihre Schiffe unter die deutsche Flagge zurückführen. "Vor allem die Bürokratie ist ein großer Hemmschuh", sagt die Reederin. "Der Aufwand und die Kenntnis, die man braucht, um unter deutscher Flagge zu fahren ist immens." Sie fordert Anpassungen der Bedingungen an die anderen europäischen Länder, denn die Rahmenvorgaben der Europäischen Union seien in Deutschland sehr streng umgesetzt worden.
• Die anhaltende Krise in der Container-Schiffahrt, samt Überkapazitäten, hat weltweit zu drastisch sinkenden Gewinnen geführt. Eine Reaktion der deutschen Reeder war die Ausflaggung. An Bord arbeiten dann keine deutschen bzw. europäischen Kräfte.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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