Neu Wulmstorfer Jon-Paul Hendriksen: Theoretisch ein Doppelweltmeister
Jon-Paul Hendriksen aus Neu Wulmstorf läuft Spitzenzeiten / "Diese Läufe mache ich aus Spaß"
ab. Neu Wulmstorf. ab. Neu Wulmstorf. Für die meisten Menschen ist es kaum vorstellbar, überhaupt 42 Kilometer am Stück zu laufen. Jon-Paul Hendriksen, ein gebürtiger Neuseeländer, der in Neu Wulmstorf lebt, absolvierte die Strecke sogar in einem Designer-Anzug: Beim Hamburg Marathon lief der 38-Jährige kürzlich im edlen Zwirn des Hamburger Herrenausstatters Policke mit 2:42 Stunden einen Weltrekord (das WOCHENBLATT berichtete). „Einen inoffiziellen“, betont der Hochleistungssportler. Denn ob er mit dieser Zeit wirklich der absolut Schnellste ist und damit einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde erhält, wird erst noch geprüft.
Zu dem hanseatischen Herrenausstatter gebe es eine persönliche Beziehung, verrät der Neuseeländer - er habe dort unter anderem seinen Hochzeitungsanzug gekauft. „Als ich erfuhr, dass Policke eine Marathon-Mannschaft im Anzug aufstellen würde, habe ich mich beworben.“ Die Idee habe er lustig gefunden. Außerdem wollte er testen, wie gut er, komplett bekleidet, würde laufen können. „Für mich ging es von vornherein also nicht darum, einen Rekord aufzustellen. Ich war gut in Form und wollte einfach Spaß haben“, sagt er.
Zum Glück seien die Tage davor kalt gewesen, sodass er in voller Montur trainieren konnte. Was das Laufen in Hamburg dann enorm erschwerte: der Regen. „Der Anzug war irgendwann so nass, dass der Stoff an meinem Oberkörper und an meinen Beinen klebte“, erinnert sich Hendriksen. Am Ende habe der Stoff ein Gewicht von 2,5 Kilogramm gehabt. Trotzdem lief er eine Topzeit.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Jon-Paul Hendriksen, der beruflich im „Laufwerk Hamburg“ tätig ist, selbst eine Laufschule betreibt und als Personal Trainer arbeitet, eine ungewöhnliche Herausforderung gesucht: Beim Halbmarathon in Buchholz trat der Sportler mit einem Doppelkinderwagen an, indem seine damals zweijährigen Zwillinge saßen. Ergebnis der 21,1-Kilometer-Strecke: 1:19,32 Stunden. Damit kam Hendriksen als Dritter ins Ziel.
Auch diese Aktion habe er aus Spaß am Laufen unternommen und weil er etwas mit seinen Söhnen machen wollte. Möglich, dass er, ähnlich wie beim Anzuglauf, damit ins Guinessbuch der Rekorde kommt. Sein Ziel sei das jedoch nicht gewesen. Sollten die Prüfungen ergeben, dass er doch nicht im Rekord-Buch landet, sei er darüber nicht traurig. „Ich bin mit meinen Zeiten absolut zufrieden“, so Hendriksen. Auch habe er damit zeigen können, dass Spitzenleistungen bei einem „normalen Leben mit Familie und Kindern“ erreicht werden können. „Mein Training sieht natürlich jetzt anders aus, ich trainiere insgesamt auch weniger“, sagt er. Beispielsweise jogge er manchmal zum Arbeiten nach Hamburg und gelangt auf der 25-Kilometer-Strecke fast genauso schnell zum Ziel wie mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Woran er gerne noch einmal teilnehmen möchte, ist der New York-Marathon. Wann, ist noch ungewiss. „Erst mal werde ich jetzt meine Freunde bei ihren Läufen unterstützen.“
Redakteur:Alexandra Bisping |
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