Trotz Leinenzwangs wurden Rehe von freilaufenden Hunden gerissen

Ein Hund beim Reißen eines Rehs. So etwas kommt auch in der Brut- und Setzzeit vor | Foto: DJV
  • Ein Hund beim Reißen eines Rehs. So etwas kommt auch in der Brut- und Setzzeit vor
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(bim). Im Landkreis Harburg sind im Zeitraum von Dezember 2013 bis Ende Mai dieses Jahres 16 Rehe von Hunden gerissen worden, davon sieben während der Brut- und Setzzeit, in der bis zum 15. Juli eine Anleinpflicht für Hunde in Niedersachsen besteht. Diese Zahlen nannte Heribert Strauch, Sprecher der Kreisjägerschaft, auf WOCHENBLATT-Anfrage. Die Anleinpflicht wird von den jeweiligen Jagdpächtern kontrolliert.
"Es gibt Leute, die vernünftig mit ihren Hunden umgehen, aber auch uneinsichtige Hundehalter", so Strauch. Manche "Gassigeher" würden ihren Vierbeinern, wenn sie einen Jäger sehen, kurz mal die Leine anlegen und diese gleich wieder loslassen, sobald der Waidmann außer Sicht sei, so seine Erfahrung.
Dass ein Hund ein Reh gerissen hat, sehe man am Biss. "Hunde greifen Rehe meistens von hinten an", weiß Strauch. Wolfsangriffe - wie von manchen angesichts verschiedener Wolfssichtungen in jüngster Zeit vermutet - schließt er aus. "Ein Wolf packt immmer die Gurgel und reißt das Reh herunter", erklärt Strauch.
Doch nicht nur freilaufende Hunde können dem Wild gefährlich werden, sondern auch Kreiselmäher auf Grünlandflächen. Rehkitze haben in den ersten zehn Tagen keinen Eigengeruch, ducken sich ab, sobald man sich nähert und verhalten sich ganz still. "Wenn der Kreiselmäher kommt, ist nichts mehr zu machen", sagt Strauch. Darüber, wieviele Tiere dabei getötet werden, gebe es keine Zahlen.
Um Rehkitze, Junghasen und brütende Fasane zu schützen, gehen verantwortungsvolle Landwirte die Flächen vor der Mahd in Absprache mit dem Jagdpächter zuvor ab. Das Beste sei, die Flächen von innen nach außen zu mähen. "Oder die Fläche am Abend zuvor mit dem Mäher umranden. Dann weiß die Ricke, dass Gefahr in Verzug ist", rät Heribert Strauch. Andere Möglichkeiten, die weiblichen Rehe und ihre Jungtiere von den Grünflächen fernzuhalten seien im Abstand von 100 Metern aufgestellte Scheuchen oder Flatterbänder.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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