++ A K T U E L L ++

Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Handy-Baustoff heilt Hüftpatienten

Wie kleine Halbmond umgeben die Tantalelemente den Kopf der Hüftprothese und verleihen ihm einen festen Sitz | Foto: Zimmer
2Bilder
  • Wie kleine Halbmond umgeben die Tantalelemente den Kopf der Hüftprothese und verleihen ihm einen festen Sitz
  • Foto: Zimmer
  • hochgeladen von Tamara Westphal

Knochenrekonstruktion mit Tantal erhöht Lebensdauer von Gelenkprothesen

(nf). Mit mehr als 200.000 Eingriffen pro Jahr ist der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks die am häufigsten durchgeführte Prothesen-Operation in Deutschland. Doch nicht bei jedem ist ein solcher Eingriff problemlos möglich. Für Patienten mit anatomischen Besonderheiten und für diejenigen, die nach Schäden an der Hüftpfanne eine Wechseloperation benötigen, bietet die Abteilung für Orthopädie im Krankenhaus Winsen unter der Leitung von Dr. Heiner Austrup jetzt eine neue Behandlungsoption: die Knochenrekonstruktion mit Tantal.
Je besser eine Prothese passt, desto weniger reibt sie sich ab und desto länger hält sie. Um den Hüftgelenkersatz optimal zu verankern, wird ausreichend Knochensubstanz benötigt. Diese ist bei Patienten mit einer ungenügend ausgeprägten Hüftpfanne (Hüftdysplasie) oder bei solchen, bei denen sich die erste Hüftprothese gelockert und die Hüftpfanne beschädigt hat, oft nicht vorhanden.
Mit komplizierten Verbindungen aus Schrauben, Knochenzement und Titanschalen können Knochendefekte aufgefüllt werden. Damit verbunden ist meist eine umfangreiche Operation mit langer Rekonvaleszenz, während der das Gelenk nicht belastet werden darf.
Deshalb setzt die Abteilung für Orthopädie in Winsen jetzt auf Tantal. Diese „seltene Erde“ fand bisher vor allem für Mikrochips, beispielsweise in Handys, Verwendung. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wird sie neuerdings auch als Knochenersatz und Baustoff für Prothesen verwendet: Nach entsprechender Aufbereitung hat Tantal eine poröse, bimssteinartige Struktur, ist dabei aber extrem fest und widerstandsfähig.
„Das Material wächst sofort in die vorhandene Knochenumgebung ein. Häufig kann der Patient schon nach drei Wochen seine operierte Hüfte wieder voll belasten“, erläutert der Leitende Oberarzt Dr. Amir Iptchiler. Er hat bereits große Erfahrung mit Knochenersatzteilen und Prothesen aus Tantal und weiß: „Das Material wird bestens vertragen, Allergien sind nicht bekannt und die Gefahr einer Lockerung ist minimal.“ Deshalb gehört der Knochenersatzstoff ab sofort zum Therapiespektrum der Orthopädie in Winsen.

Wie kleine Halbmond umgeben die Tantalelemente den Kopf der Hüftprothese und verleihen ihm einen festen Sitz | Foto: Zimmer
Dr. Amir Iptchiler ist Spezialist für komplexe Knochenrekonstruktionen mit Tantal-Elementen | Foto: Krankenhaus
Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

Webseite von Tamara Westphal
Tamara Westphal auf Facebook
Tamara Westphal auf Instagram
Tamara Westphal auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.