Selbsthilfegruppe trifft sich regelmäßig in Buchholz
Schlafapnoe: Wenn der Atem aussetzt

Wollen weiter über das Thema Schlafapnoe aufklären: Bernd Schlichte (li.) und Peter Meyer-Riekenberg
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  • hochgeladen von Oliver Sander

os. Buchholz. Jeder dritte Deutsche über 50 Jahre ist von der Schlafapnoe betroffen. Geprägt ist die Krankheit von Atemaussetzern in der Nacht, die mehrere dutzend Mal auftreten und mehrere Minuten andauern können. Betroffene halten dabei im Schlaf unbeabsichtigt die Luft an oder die Zunge legt sich über die Öffnung zur Luftröhre. Was man gegen die Schlafapnoe machen kann, vermittelt die Selbsthilfegruppe Buchholz. An jedem zweiten Samstag im Monat - das nächste Mal am 14. März - treffen sich Betroffene und Interessierte ab 15 Uhr in der Krankenpflegeschule des Krankenhauses Buchholz (Müllerstr. 13a). Um das Angebot noch zu verbessern, hat die Selbsthilfegruppe jetzt einen Verein gegründet, die Eintragung ins Vereinsregister durch das Amtsgericht Tostedt steht noch aus.
"Unser vorrangiges Ziel ist die gegenseitige Information und Beratung Betroffener und ihrer Angehörigen", erklären Bernd Schlichte und Peter Meyer-Riekenberg aus der Führungsgruppe der Selbsthilfegruppe. Man wolle vor allem erreichen, dass Betroffene die von ihrem Arzt verschriebene Therapie fortsetzen. "60 Prozent brechen die Therapie leider ab", berichtet Bernd Schlichte. "Unsere gegenseitigen Tipps schützen weitgehend vor falschen Einschätzungen und sind Voraussetzung für eine problemlose Therapie." Wichtig sei, dass es bei der Therapiebegleitung durch die Selbsthilfegruppe keinen Eingriff in die Verordnung oder Behandlung durch den Arzt der Betroffenen gebe. Die Selbsthilfegruppe verstehe sich als "Scharnier zwischen den behandelnden Ärzten und den Patienten".
Gegen die Schlafapnoe gibt es verschiedene Therapieansätze. Am meisten verbreitet ist eine Maske, die für ausreichend Sauerstoffzufluss in der Nacht sorgt. Als Alternative gebe es aber auch individuell gefertigte Zahnspangen, die ein Verschließen der Luftröhre verhindern sollen. "Gerade Frauen mögen das Engegefühl nicht, das durch die Atemmaske auftreten kann", berichtet Peter Meyer-Riekenberg.
Wichtig bei den kostenfreien Treffen der Selbsthilfegruppe ist der Austausch. "Viele müssen lernen, über das Thema Schlafapnoe zu sprechen", betonen Schlichte und Meyer-Riekenberg. Viele Patienten seien mit dem Krankheitsbild zunächst "absolut überfordert". Hier helfen die Erfahrungen der Mitmenschen. "Wir wollen den Teilnehmern Mut machen und helfen, dass sich ihre Lebenssituation verbessert", sagt Schlichte. Zum Angebot der Selbsthilfegruppe zählen auch regelmäßige Vorträge, z. B. zu "Pflegende Angehörige".
Übrigens: Vor allem Menschen mit Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind besonders gefährdet, an Schlafapnoe zu erkranken. Diese ist, nachdem sie im Jahr 1986 in Australien erstmals diagnostiziert worden war, mittlerweile als chronische Krankheit anerkannt.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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