Gastronomie-Sterben in Kehdingen geht weiter

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Im Dornbuscher Gastaus Offe gehen die Lichter aus / Wieder schließt ein Traditionsbetrieb in Kehdingen / Die Gemeinde erwirbt das Grundstück

ig. Drochtersen. Peter’s Gasthaus, Kehdinger Hof, Moorkate, Gauensieker Schleuse, Kehdinger Landhotel: Das Gastronomie-Sterben in Kehdingen nimmt kein Ende. Firmen, die in der Windenergie Branche unterwegs sind, haben die beliebten Traditionslokale gekauft und Monteurs-Wohnungen daraus gemacht. Sehr zum Verdruss vieler Einheimischer, für die ein Stück Tradition verloren geht. Jetzt gehen auch im urigen „Gasthaus Offe“ in Dornbusch die Lichter aus. Das gemütliche Restaurant mit Saal, Clubräumen und Kegelbahn gehört ab Oktober der Vergangenheit an.
"Monteurs-Wohnungen werden aber hier nicht entstehen", betont Heiner Offe. Der Gastwirt will seinen Betrieb - zur Überraschung vieler - an die Gemeinde Drochtersen veräußern. "Es gab noch einen weiteren Interessenten. Aber die Verhandlungen haben sich zerschlagen." Über den "Deal" mit der Gemeinde ist der Wirt, der seinen Betrieb seit 30 Jahren führt, zufrieden. "Da kann etwas Schönes daraus werden." Im Familienbesitz befindet sich der Gasthof schon 176 Jahre.
„Planungsrechtlich haben wir kaum Möglichkeiten, uns einzumischen. Nur durch den Kauf“, stellt Bürgermeister Mike Eckhoff heraus. „So können wir verhindern, dass mitten im Ort nicht etwas hinkommt, was dort nicht hinpasst.“ Das Grundstück besitzt 2.500 Quadratmeter Fläche. „Für Wohnungen bestens geeignet", sagt Eckhoff. "Auch werden wir mit Nachbarn reden." Für Eckhoff steht fest: Die geforderten rund 100.000 Euro wären gut angelegt. Deshalb gehe er auch davon aus, dass der Rat dem Ankauf zustimmen werde.
Dass "Offe" schließt, war bekannt. Der Wirt suchte seit zwei Jahre intensiv einen Nachfolger, fand aber keinen. Er müsse aus Altersgründen die Segel streichen, freue sich, dass er sich jetzt verstärkt seinen Enkelkindern widmen könne. Traurig sind viele Kehdinger über die Schließung. „Viele wollen jetzt noch einmal bei mir essen oder buchen kurzfristig für Feiern.“
Die massive Schließung von Gasthäusern in Kehdingen sorgt in der Bevölkerung für großen Unmut. „Da gehen beliebte Treffpunkte verloren", sagt der Dornbuscher Klaus Schradiek. Vielen Bürgern behagt der aktuelle Zustand der schon verkauften Immobilien überhaupt nicht. „Das wirkt alles ungepflegt. Wer die Rundreise durch das Kehdinger Land unternimmt und sich die ehemaligen Gasthäuser anschaut, ist schockiert. Und was passiert, wenn diese Firmen die Gegend verlassen?“, sagt Klaus Schradiek. Ein Drochterser Geschäftsmann, der nicht genannt werden möchte: „Man sollte den neuen Betreibern mal kräftig auf die Finger klopfen, damit sie ihre Immobilien nicht verkommen lassen.“

Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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