Dreimal neu gegründet
75 Jahre DRK-Ortsverein Kutenholz
Nachdem der Kreisverband Stade in diesem Jahr schon kräftig gefeiert hat, ist jetzt der DRK-Ortsverein Kutenholz an der Reihe. Denn 75 Jahre existiert auch dieser kleine Ortsverein. Das soll am Mittwoch, 4. Oktober, ab 15 Uhr im Heimathaus Kutenholz (Schützenstraße 14) gefeiert werden. Auch Nicht-Mitglieder sind willkommen. Gefeiert wird mit Kaffee, Kuchen und Livemusik mit dem Duo Lohof und Oppermann. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Schon im Jahr 1937 existierte eine DRK-Ortsgruppe in Kutenholz. Zehn Männer aus Kutenholz sowie einer aus Mulsum und einer aus Hagenah ließen sich von Dr. Hans Sarninghausen zu Sanitätern ausbilden. Alle 14 Tage trafen sie sich dazu im Clubzimmer des Gasthauses von Wilhelm Lütjen. Vermutlich kam der nationalsozialistischen Regierung in Hinblick auf den bevorstehenden Krieg diese Ausbildung ganz recht. Allerdings wurde dann nur ein Mitglied der hiesigen Ortsgruppe als Sanitäter eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen humanitäre Hilfe und der Suchdienst zur Familienzusammenführung im Vordergrund des DRK.
Am 10. Januar 1948 wurde der DRK-Ortsverein Kutenholz auf demokratischer Basis neu gegründet. Günter Braasch wurde Vorsitzender, Gerda Pape seine Stellvertreterin. Walter Bode leitete die männliche Bereitschaft und war zudem Schatzmeister und Schriftführer. Anni Marquardt übernahm die weibliche Bereitschaft. Damals hatte der DRK-Ortsverein 41 aktive und 22 passive Mitglieder.
Am 5. August 1949 kam es zur bereits zweiten Neugründung nach dem Krieg. Die Gründe dafür lassen sich heute nicht mehr nachvollziehen. Den Vorsitz übernahm der Bürgermeister Heinrich Löh. Neben der Bereitschaft wurde nun auch eine Jugendgruppe aufgebaut und ein Krankenwagen in Kutenholz stationiert.
Anfang der 1960er Jahre schien der Verein einzuschlafen. So kam es am 26. August 1968 unter dem Vorsitz von Hermann Blanck zur dritten Neugründung. "Ich habe mich entschlossen, die erste Gründung nach dem Krieg 1948 als die entscheidende zu sehen und so feiern wir heute das 75-jährige Bestehen des DRK-Ortsvereins Kutenholz", sagt Heike Zychla-Schadeck, Vorsitzende des Ortsvereins.
Nachdem es im Mai 1969 weitere Veränderungen im Vorstand gab, ging es endlich wieder aufwärts. 1972 stellte die Gemeindeverwaltung die ehemalige Lehrerwohnung in der Schule dem DRK als Begegnungsstätte zur Verfügung. 14 freiwillige Helferinnen übernahmen unter Leitung von Grete Prigge die Betreuung der älteren Mitbürger.
In den ersten sechs Jahren trafen sich jeden Mittwochnachmittag ca. 40 Seniorinnen und Senioren bei Spiel, Tanz, Basteln und Gemütlichkeit, später dann nur noch alle zwei Wochen. Es wurden Tagesausflüge, Theaterfahrten und Grillnachmittage gemacht.
Bereitschaftsgruppen wurden wieder aktiv, die tatkräftig bei der Schneekatastrophe halfen. Zudem wurden Altkleidersammlungen und Blutspenden durchgeführt, eine JRK-Gruppe und ein Jugendfanfarenzug gegründet. 31 „Musiker“ bliesen ins Horn und hatten auch Auftritte außerhalb von Kutenholz bis nach England.
Ab den 1980er Jahren ließ das Engagement jedoch nach. Der Fanfarenzug entsprach nicht mehr dem Interesse der Jugendlichen und die Bereitschaften wurden eingestellt. Der Ortsverein verlor seine Begegnungsstätte, kaufte sich aber ins Heimathaus mit ein, indem er die Küche samt Ausstattung finanzierte.
Im Mai 2019 übernahm Heike Zychla-Schadeck als erste Vorsitzende den Ortsverein. Sie bemüht sich seitdem gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern, das Vereinsleben interessant und ansprechend zu gestalten. Neben Fachvorträgen zu spannenden Themen wie „Wie schütze ich mich vor dem Enkeltrick?“ oder „Was bieten Pflegeeinrichtungen?“ wurden u.a. Kinoabende und Ausflüge organisiert.
Heike Zychla-Schadeck: „Erhalten geblieben sind das Blutspenden und die Seniorennachmittage, bei denen wir gemütlich zusammen Kaffeetrinken, uns Vorträge anhören, Spiele spielen und Ausflüge machen.“ Zudem arbeitet das DRK Kutenholz mit den anderen ortsansässigen Vereinen zusammen. "Wir sind in die Jahre gekommen", so Zychla-Schadeck. "Deshalb würden wir uns über neue, jüngere Mitglieder sehr freuen."
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