Coronavirus im Landkreis Harburg
SPD fordert vom Landkreis Harburg Aufgliederung der Corona-Zahlen
mum. Hanstedt/Winsen. Günter Meschkat, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender der SPD in Hanstedt, ist unzufrieden mit der Information der Bürger über die Corona-Fallzahlen im Landkreis Harburg. „Die Zahlen werden nur für den Landkreis insgesamt veröffentlicht. Über die Situation in den Samtgemeinden erfahren wir nichts." Laut Meschkat seien da andere Landkreise besser aufgestellt - etwa der Heidekreis. Meschkat ist davon überzeugt, dass die Corona-Fallzahlen für die Samtgemeinden viele Bürger interessieren. "Viele Menschen, mit denen ich spreche, sagen mir, dass sie sich dann besser informiert fühlen." Transparenz sei gerade in Krisenzeiten wichtig. "Die Samtgemeinden sind uns näher als der Landkreis."
Meschkat geht davon aus, dass die Fallzahlen für die Samtgemeinden vom Landkreis ohne besonderen Aufwand veröffentlicht werden können. "Das ist mit einfachsten IT-Mitteln möglich. Zur Not helfe ich dem Landkreis."
Klar ist für den Hanstedter, dass Corona-Fallzahlen nicht noch detaillierter, also etwa für einzelne Gemeinden, veröffentlicht werden dürfen. "Das geht aus Datenschutzgründen nicht." Für die Samtgemeinden (etwa 6.000 und mehr Einwohner) dürfte das aber kein Problem sein. Meschkat: "Ich habe die Pressestelle des Landkreises mehrfach gebeten, die Samtgemeinde-Fallzahlen zu veröffentlichen, wie es andere Landkreise tun. Ich hoffe, dass wir sie bald bekommen." Das Argument, dass es eine Gleichverteilung im Landkreis gibt, lässt er nicht gelten. "Eine genaue Gleichverteilung ist unwahrscheinlich. Die Verteilung kann sich außerdem jederzeit ändern."
"Der Landkreis Harburg befindet sich mit seiner Haltung, die Corona-Zahlen heruntergebrochen auf Samtgemeinde-Ebene nicht zu veröffentlichen, in guter Gesellschaft", sagt Landkreis-Sprecherin Katja Bendig auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Die Landkreise Lüneburg, Rotenburg und Stade würden das ganz genauso handhaben. "Zu Beginn war es so, dass wir die Zahlen aus Gründen der Nachverfolgbarkeit nicht veröffentlicht haben. Bislang halten wir an dieser Regelung fest. Im Landkreis Harburg sind alle Samt- und Einheitsgemeinden sowie Städte von Corona betroffen. Wir wollen weder dort Panik schüren, wo es vielleicht einen Anstieg gibt, noch dort Anlass für Sorglosigkeit bieten, wo es aktuell vielleicht nur sehr wenige Fälle gibt. Wie Herr Meschkat außerdem ganz richtig sagt: Die Situation kann sich jederzeit ändern. Gerade deshalb halten wir eine Gesamtbetrachtung für sinnvoll."
• Wie denken die WOCHENBLATT-Leser über das Ansinnen von Günter Meschkat? Sollte der Landkreis veröffentlichen, wie viele Corona-Patienten es in den einzelnen Samtgemeinden gibt? Stimmen Sie online ab.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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