Von mystisch bis erholsam
Naturführer verraten ihre Lieblingsorte in der blühenden Lüneburger Heide.
(mum). Während der Heideblüte sind die zertifizierten Landschaftsguides täglich mit Kleingruppen in der Lüneburger Heide unterwegs. Auf ihren Touren erleben Gäste hautnah die landschaftliche Vielfalt des sensiblen Ökosystems mit Wald-, Moor- und Heidelandschaft sowie den Lebensraum selten gewordener Tierarten. Die Lüneburger Heide mit dem 23.440 Hektar großen, autofreien Naturschutzgebiet und den zwei Naturparks ist ein gefragtes Ziel für Naturliebhaber. Mithilfe der Landschaftsführer will die Region das Bewusstsein für die Natur fördern. Ein Angebot, das ankommt, allein in diesem Jahr wurden zusätzlich 21 Gästeführer zertifiziert, die auf bekannten und weniger bekannten Wegen von den erstaunlichen Naturwundern in der Lüneburger Heide erzählen. Doch an welche Orte zieht es die Guides am liebsten? Fünf von ihnen haben ihre Geheimtipps verraten.
• Marion Putensen, Kräuterfachwirtin, zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin aus Munster: "Ich liebe die Mischung aus Heide, Wasser und Wäldern, die man besonders beeindruckend im Lopautal nahe Munster findet. Dort entspanne ich mich gern nach der Arbeit. Ich spaziere durch die grünen Erlenbruchwälder und schwimme anschließend im glasklaren Wasser des Heideflusses Lopau."
• Jan Brockmann, Heide-Ranger, Biologe und Buchautor aus Bispingen: "Mein Lieblingsplatz in der Lüneburger Heide ist der 'Steingrund', im autofreien Naturschutzgebiet unweit des Heidedorfs Wilsede. Eine Landschaft wie eine Zeitreise, ein Tal geprägt von zahlreichen steinernen Findlingen, Relikte aus der Eiszeit. Umgeben von lila Heideflächen und alten Wacholdern. Mystisch und surreal. Am liebsten sitze ich am Hang auf einer Bank neben alten knorrigen Eichen, genieße die würzige Waldluft und den fantastischen Blick."
• Britta Alpers, Pferdewirtin und Heidekutscherin in 3. Generation aus Döhle: "Ein echter Geheimtipp ist für mich die Auenlandschaft Sudermühlen in der Gemeinde Egestorf. Ein Bilderbuchpanorama mit großen Eichen, malerischen Bauernhofanlagen im norddeutschen Fachwerk und altem Mühlrad, das sich gleichmäßig dreht und das Wasser beruhigend plätschern lässt. Abends reite ich oft mit den Pferden dorthin, die sich dort genussvoll im Heidebach und im Ententeich abkühlen und mich gleich mit vollspritzen."
• Wolfgang S. Koltermann, zertifizierter Gästeführer aus Amelinghausen: „Mein derzeitiger Favorit ist die Schwindebecker Heide, nahe des Örtchens Schwindebeck. Dort gehe ich abends gern mit meiner Frau spazieren. Der Rundweg dauert etwa eineinhalb Stunden. Vom Feldherrenhügel genießen wir den 360 Grad-Blick in die Heidelandschaft. Wir sind dort fast allein, fernab von Autos und Straßenlärm. Nur Vogelgezwitscher und Insektensummen sind zu hören."
• Gabriele Link, zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin aus Sülze: "Um abzuschalten, spaziere ich zum Heidefluss Örtze. Vom Parkplatz in Eversen in der Südheide sind es zu Fuß nicht mehr als 15 Minuten und ich gelange an die Uferstelle 'Am Wieh'. Flößer haben dort über Jahrhunderte ihre Flöße für den Transport von Holz zusammengebunden. An dieser flachen Stelle gelangt man über weichen sandigen Waldboden mühelos ins Wasser und kann die Füße darin baden. Die Örtze ist so sauber, dass bedenkenlos in ihr geschwommen werden kann."
Kostenlose Broschüre
Wer die landschaftliche Vielfalt der Lüneburger Heide erleben möchte, findet viele Inspirationen in der neuen Broschüre "Geführte Touren 2019". Sie ist als Download unter www.lueneburger-heide.de/files/2219/GF19_web.pdf erhältlich und kann unter www.lueneburger-heide.de/kataloge kostenfrei bestellt werden.
• Weitere Informationen zu den Geheimtipps finden Interessenten unter www.lueneburger-heide.de.
5.000 Hektar Heideflächen
Etwa 5.000 Hektar Heideflächen liegen zwischen Schneverdingen und Egestorf, Hanstedt und Behringen. Ein Wegenetz von 400 Kilometer Wander- und 300 Kilometer Reitwegen lädt dazu ein, das einmalige Ereignis der Heideblüte zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Pferd oder Kutsche zu erleben.
Ein schöner Wanderweg führt etwa vom Parkplatz Niederhaverbeck über Heidetal zum Wilseder Berg, der mit 169,2 Metern die höchste Erhebung im norddeutschen Tiefland darstellt. Von dort hat man einen weiten Rundblick und kann bei sehr klarem Wetter sogar den Hamburger Michel erkennen. Weitere schöne Wege führen rund um den Hof Tütsberg, in der Schneverdinger Osterheide oder auf dem Hanstedter Töps durch besonders attraktive Bereiche des Naturschutzgebietes.
• www.verein-naturschutzpark.de
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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