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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Dorfchronik wurde Raub der Flammen

Auch die Wohlerster Feuerwehr-Chronik wurde bei dem Brand vernichtet.
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  • Auch die Wohlerster Feuerwehr-Chronik wurde bei dem Brand vernichtet.
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Fünf Ortswehren bekämpften Brand in Wohlerst

Der materielle Schaden, den am Freitagabend ein Feuer in einem Wohnhaus in Wohlerst (Gemeinde Brest) anrichtete, ist mit rund 100.000 Euro schon schlimm genug. Doch was an ideellen Werten verlorenging, grenzt an eine Tragödie: Ein Großteil der Dorfchronik wurde ein Raub der Flammen - darunter befanden sich auch etliche Bände zur Geschichte der örtlichen Feuerwehr. Die beiden Bewohner des Hauses, der 76-jährige Journalist Gerhard J. und seine gleichaltrige Ehefrau, konnten sich unverletzt retten.
Die Eheleute saßen im ersten Stock vor dem Fernseher, als sie gegen 20.30 Uhr einen lauten Knall im Erdgeschoss hörten. Da brannte das Büro, in dem sich neben der akribisch geführten und nahezu unersetzbaren Chronik auch Bilder und Archivmaterial befanden, schon lichterloh. Ein Nachbar hatte bereits die 112 gewählt.
Die Wohlerster Wehr, deren Gerätehaus sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet, war als erste zur Stelle. Kurze Zeit später wurden die Ortswehren aus Ahlerstedt, Bargstedt, Kakerbeck und Harsefeld nachalarmiert.

Feuerwehrleute rückten mit Anzug und Krawatte an

Die meisten der rund 80 Feuerwehrleute vor Ort trugen Dienstanzug und Krawatte unter ihrer Einsatzkleidung: Sie kamen direkt von der Jahresversammlung der Harsefelder Samtgemeinde-Ortswehren, die in der Ahrensmoorer Festhalle tagte. "Als die Sirenen heulten, war gerade Pause", berichtet einer der Retter: "Wir haben uns noch die belegten Brötchen geschnappt und sind dann nach Wohlerst gebraust." So "piekfein" angezogen, mit einem Schlips um den Hals, habe er noch nie ein Feuer gelöscht.
Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte verhindert werden, dass das gesamte Gebäude in Flammen aufging. Völlig ausgebrannt ist der Büroraum. Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken räumten das Zimmer komplett aus, um letzte Glutnester zu beseitigen. Sie reichten die qualmenden, rabenschwarz verkohlten Überreste der Dorfchronik aus dem Fenster, damit sie draußen abgelöscht werden konnten. Durch den Ruß, der sich überall verteilte, ist das Haus bis auf absehbare Zeit unbewohnbar. Das Ehepaar soll zunächst in einer Ferienwohnung unterkommen.
Zur Brandursache kann die Polizei noch keine Angaben machen. Ermittler gingen noch am Freitagabend auf Spurensuche.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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