Brandermittler korrigieren sich
Großfeuer bei Viebrock: Explodierte Batterie war nicht der Auslöser
Der Gabelstapler war nun doch nicht der "Übeltäter": Eine Woche nach dem Großbrand am 9. August bei der Harsefelder Baufirma Viebrock hatte die Polizei mitgeteilt, dass eine explodierte Batterie eines Gabelstaplers das Feuer ausgelöst habe, bei dem eine Lagerhalle in Flammen aufging. Jetzt erklärte Polizei-Pressesprecher Rainer Bohmbach, dass das Feuer nicht durch den Gabelstapler verursacht worden sei.
Das WOCHENBLATT hatte bereits am Montag (29.8.) die Stader Polizei auf Hinweise angesprochen, wonach auch seitens des Versicherungs-Gutachters die explodierte Batterie als Brandursache ausgeschlossen werde. Das mit der Feststellung der Brandursache beauftragte Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) hat sich auf eine Anfrage der Redaktion bisher nicht geäußert. Am Dienstagnachmittag erhielt das WOCHENBLATT dann die Nachricht von Pressesprecher Bohmbach, dass der Stapler als Ursache für das verheerende Feuer ausscheide. Kurz darauf veröffentlichte die Stader Polizei eine entsprechende Pressemitteilung.
"Entgegen der ursprünglichen Annahme ist die Explosion der Batterie nicht ursächlich für das Feuer" erklärte Bohmbach auf Nachfrage. "Diese Hypothese ist nach den jetzt gewonnen Erkenntnissen nicht mehr zu halten." Der Polizeisprecher verweist auf Luftaufnahmen und weitere Zeugenbefragungen. Demnach steht offenbar fest, dass das Feuer nicht dort entstand, wo der Gabelstapler abgestellt war.
"Die Batterie des Gabelstaplers muss später explodiert sein - nachdem sich das Feuer in der Halle ausgebreitet hat", erläutert der Pressesprecher. Der Stapler habe zu Beginn des Brandes nicht das Zerstörungsbild wie später bei der Brandermittlung aufgewiesen. Das habe sich aufgrund der Befragung von Mitarbeitern und Einsatzkräften ergeben. Somit stehe fest: "Die Staplerbatterie kann es nicht gewesen sein."
Doch was hat dann das Feuer ausgelöst? "Das lässt sich jetzt nicht mehr genau feststellen", sagt Bohmbach. Seine Brandexperten würden weiterhin von einem technischen Defekt innerhalb Lagerhalle ausgehen. Wo genau das Feuer entstanden sei, könne nicht mehr ermittelt werden. Dafür sei die Halle zu stark durch das Feuer zerstört worden. Eines steht laut Bohmbach jedoch fest: "Eine Brandstiftung kann ausgeschlossen werden."
In einer früheren Version hieß es, das WOCHENBLATT habe sich am Dienstag mit einer Anfrage an die Polizei gewandt und die Pressemitteilung sei am Mittwochnachmittag herausgegeben worden. Das ist natürlich falsch. Wie bereits im Artikel korrigiert, muss es Montag (Anfrage) und Dienstagnachmittag (Pressemitteilung) heißen.
Die ursprüngliche Berichterstattung über den Großbrand bei Viebrock finden Sie hier:
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