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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Haus in Harsefeld explodiert: Zwei Schwerverletzte / Anwohner: "Wie nach einem Erdbeben"

Ein Bild der Verwüstung: der durch die Explosion zerstörte Anbau
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jd. Harsefeld. Viele Anwohner im Issendorfer Weg in Harsefeld können es Stunden später immer noch nicht fassen: Am Montag gegen 14.15 Uhr schreckt sie ein lauter Knall aus der nachmittäglichen Ruhe. In dem Anbau eines Einfamilienhauses hat sich eine schwere Explosion ereignet. Die Scheiben des Gebäudes bersten, Trümmer fliegen umher, Wände stürzen ein. Die Bewohnerin (52) erleidet lebensgefährliche Brandverletzungen, wird mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik Boberg bei Hamburg geflogen. Ein 26-jähriger Gärtner aus Ahlerstedt, der gerade auf dem Nachbargrundstück die Hecke schneidet, wird von Glassplittern vor allem im Gesicht getroffen. Mit schweren Verletzungen kommt er ins Elbe-Klinikum.
Abends stehen noch in einige Nachbarn in kleinen Grüppchen auf der Straße, tauschen sich über das Geschehene aus. Es ist ihren Gesichtern anzusehen: Der Schock sitzt tief. Andere sind dabei, ihren Hof zu fegen sowie Steinbrocken und Scherben aus den Beeten zu sammeln. Die Glassplitter müssen wie Schrappnell-Geschosse durch die Luft geflogen sein. Die rasierklingenscharfen Bruchstücke stecken in Holzzäunen, Bäumen, Carports und Vordächern. Jeder hat die Explosion auf seine Weise erlebt: "Bei mir hat sich ein Teil der Vertäfelung von der Decke gelöst", berichtet ein Nachbar. "Die Scherben flogen mehr als 50 Meter weit bis hinter unser Haus", erzählt ein anderer. Und ein dritte weiß von dem älteren Herrn von nebenan, den die Druckwelle in seine Schubkarre plumpsen ließ.
Die Wucht muss gewaltig gewesen sein: Im Souterrain des Anbaus, wo sich Explosion offenbar ereignete, wurden die Mauersteine in großen Brocken in Richtung Straße geschleudert. Die Mauern des Erdgeschosses rutschten nach, krachten in sich zusammen. Schließlich sackte die Decke weg, sodass das Gebäude jetzt Schlagseite hat. "Das sieht aus wie nach einem Erdbeben", meint einer der Nachbarn. Der Grad der Verwüstung lässt erahnen, welche zerstörerischen Kräfte hier gewirkt haben müssen.
Das Einfamilienhaus mitsamt Anbau wird nach WOCHENBLATT-Informationen von einer fünfköpfigen Familie bewohnt. In dem Haupthaus lebt der 80-jährige Vater mit seiner Frau und einem Sohn, im Anbau die 52-jährige Tochter mit ihrem Ehemann. Zum Zeitpunkt der Explosion hielt sich die Tochter offenbar im Anbau auf, der Vater befand sich im hinteren Teil des Hauses. Die Mutter sowie Sohn und Schwiegersohn waren nicht anwesend. Die 52-Jährige konnte sich nach der Verpuffung trotz schwerster Verletzungen noch selbst ins Freie retten. Dort wurde sie von den ersten eintreffenden Feuerwehrleuten entdeckt. Ihr Vater blieb unverletzt. Ihr Mann, der von seinem Arbeitsplatz zur Unfallstelle geeilt war, erlitt einen Schock und musste sich in ärztliche Behandlung begeben.
Da beim Anrücken der Rettungskräfte noch leichter Rauch aus den Trümmern des Hauses drang, durchkämmte die Feuerwehr das Gebäude nach Brandherden. Ein Feuer wurde aber nicht entdeckt. Messungen erbrachten keine Hinweise auf eine erhöhte Gaskonzentration. Ein Bagger rückte an, um die Gasleitung freizulegen. Sie wurde abgeklemmt. Gegen Abend war noch die Rettungshundestaffel aus Harburg vor Ort. Es sollte geklärt werden, ob sich möglicherweise Verschüttete unter den Trümmern befinden. Die beiden Hunde fanden aber nichts.
Im Einsatz waren neben dem Rettungshubschrauber und drei Krankenwagen rund 55 Feuerwehrleute. Die Polizei hat bereits die Ermittlungen zur Explosionsursache aufgenommen. Eine Gasexplosion kann nicht ausgeschlossen werden.
Der Schaden beträgt nach vorläufigen Schätzungen rund 200.000 Euro.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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