Gute Idee
Abendmahl aus der Tüte in der evangelischen Kirche Harsefeld
jab. Harsefeld. Eine unscheinbare braune Tüte wartet am Eingang der evangelischen Kirche Harsefeld. Nachdem jeder Besucher Corona-konform in eine Liste eingetragen wurde, darf er sich die kleine "Überraschung" mit zu seinem Platz nehmen. Denn es ist ein Gottesdienst, in dem ab sofort auch das Abendmahl wieder gefeiert wird - allerdings auf eine etwas andere Weise.
Das Abendmahl hat für Christen eine besondere Bedeutung. Es ist neben der Taufe eines der Sakramente, die in der evangelischen Kirche gefeiert werden. Gemeinsam teilen die Gottesdienstbesucher normalerweise Brot und Wein - oder auch mal Traubensaft - im Altarraum bei Gebeten und Gesang. Doch wegen Corona ist dies lange Zeit nicht mehr möglich gewesen. Bis Pastor Hermann Heinrich in einer evangelischen Zeitung von dem Abendmahl aus der Tüte las. Hier wurde eine Oblate, die für den Leib Christi steht, sowie eine Weintraube (Blut Christi) eingepackt und an die Gottesdienstbesucher ausgegeben. Warum also diese Idee nicht auch in Harsefeld umsetzen?
Zunächst gab es die Tüten nur "To-go" inklusive Liturgie, damit die Kirchenmitglieder ihr eigenes Abendmahl in ihren vier Wänden feiern konnten. Ausgeteilt wurden sie am Altar. Doch nun feiert die Gemeinde wieder gemeinsam in der Kirche. Sobald das Abendmahl gefeiert wird, nimmt jeder an seinem Platz die Oblate und die Weintraube ein. Beides wurde unter hygienischen Bedingungen mit Handschuhen und Mundschutz in die Tüten gelegt.
Singen dürfen die Besucher des Gottesdienstes in der Kirche allerdings noch nicht. Das werde nach dem Gottesdienst beim Kirchenkaffee unter freiem Himmel nachgeholt, so Heinrich.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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