Online Hoffnung schenken
Harsefelder Kirchengemeinde starteten Youtube-Kanal

Foto: Kirchengemeinde Harsefeld
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jab. Harsefeld. „Krisenmomente bringen Fortschritt und setzen Kreativität frei“, meint Pastor Hermann Heinrich von der Evangelischen Kirchengemeinde Harsefeld. Und das trifft bei den Hauptamtlichen der Gemeinde definitiv zu. Denn seit Beginn der Corona-Krise, die auch die Schließung der Kirchen für Andachten und Gottesdienste nach sich zog, besitzt die Kirchengemeinde einen eigenen Youtube-Kanal. Den versorgen die Mitarbeiter täglich mit einem neuen Video.

In der Kirchenvorstandssitzung Mitte März habe es Gedanken dazu gegeben, den sonntäglichen Gottesdienst als Video ins Internet zu stellen. Schriftlich werde die Predigt bereits nach dem Gottesdienst auf die Seite der Gemeinde gestellt, so der Pastor. Sogar ein USB-Stick wandere mit dem Dokument zum Herunterladen durch die Gemeinde. "Der nächste Schritt war also nur konsequent, aber wir steckten noch zu wenig in der Materie", so Pastor Heinrich.

Mit der Schließung der Kirchen ging dann alles aber ganz schnell. Heinrich: "Die Kirchen waren noch nie geschlossen, nicht einmal zur Zeiten der Pest. Wir möchten weiter präsent und für die Menschen da sein." Die Kirchengemeinde kaufte ein Smartphone, mit dem die Videos aufgenommen und geschnitten werden. Zwar war das Know-how noch nicht bei allen vorhanden, aber Learning by Doing war die Devise. Sonntags und zu den Feiertagen werden die Gottesdienste mit den Pastoren im Talar aufgezeichnet. An den übrigen Tagen haben die Hauptamtlichen die Möglichkeit, kreativ zu werden - die einzige Vorgabe ist, dass die Tageslosung, ein Gebet und der Segen vorhanden sein müssen. Das Angebot beinhaltet klassische Andachten, Musik, Sketche oder Puppenspiele. Pastor Heinrich betont, dass die vielen abwechslungsreichen Videos nur möglich seien, weil es in Harsefeld so viele Hauptamtliche gebe. So ließe sich die sehr aufwändige Arbeit auf vielen Schultern verteilen.

Der Aufwand scheint sich zu lohnen: „Die Reaktionen auf die Videos sind überwältigend", meint Heinrich. Durchschnittlich erhalten die Videos 300 Klicks. Den Rekord hält der Gottesdienst der Jugend mit rund 1.200 Zuschauern. "Die Jugendlichen haben viel Arbeit da reingesteckt, Lieder aufgenommen, sogar einen Livestream angeboten", so Heinrich. Er hat auch mitbekommen, dass Menschen das neue Online-Angebot nutzen, die sonst nicht zu den Gottesdiensten in die Kirche kommen. Es sei erstaunlich, wie gut das Ganze angenommen werde, so der Pastor.

Wie es nach Corona weitergeht, darüber haben sich die Verantwortlichen noch keine Gedanken gemacht. Eventuell werden die Gottesdienste, die gemeinsam mit der Kirchengemeinde gefeiert werden, online gestellt. Allerdings müssten dafür noch einige Fragen, z.B. im rechtlichen Bereich, geklärt werden. Bis dahin werde es aber weiter Andachten und Gottesdienste auf Youtube geben, so Heinrich. "Wir wollen in dieser Zeit weiterhin Hoffnung schenken und Mut machen."

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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