Skater-Nachwuchs im LK Stade
Hundertmal scheitern für den perfekten Sprung

Der siebenjährige Jasper Budweg verbringt jeden freien Tag auf dem Skateplatz | Foto: Budweg
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Ein Fuß auf dem Board und die Arme locker an den Seiten hängend steht Jasper auf der Rampe und überblickt die Skater-Anlage in Buxtehude. Er beobachtet, wie die zahlreichen Jugendlichen und Mitte-Zwanzigjährigen mit ihren Boards über die Anlage brausen, Tricks zeigen und sich gegenseitig zujubeln. Plötzlich sieht er sie, seine Lücke. Sein Moment. Er verlagert das Gewicht nach vorne, geht leicht in die Knie und saust die Rampe hinab. Dann reißt er die Arme hoch, springt mit dem Board - und landet sicher. Anerkennende Pfiffe ertönen von den Skatern um ihn herum für den gelungenen "Ollie". Der Siebenjährige grinst glücklich. Der Applaus tut gut.

Seit zwei Jahren skatet Jasper aus Harsefeld schon, hat die Liebe zu dem Olympia-Sport durch einen Schnupperkurs entdeckt und ist in den Sommerferien jeden zweiten Tag auf den Skater-Anlagen in Harsefeld, Buxtehude, Stade und Hamburg unterwegs. Mit dabei sind sein vierjähriger Bruder Till, der seit einem halben Jahr skatet, und seine Mutter Katrin Budweg, die stolz vom Rand aus zusieht. "Jasper kann schon richtig viel. Die anderen Skater integrieren, ihn so gut es geht, und bringen ihm immer mal wieder etwas Neues bei oder geben ihm Tipps. Die Gemeinschaft auf den Skate-Plätzen ist einfach klasse", sagt Budweg. Auch sie selbst hat in den vergangenen zwei Jahren viel über das Skaten gelernt, kann die ganzen Tricks aufzählen, die Jasper zeigt, und kennt viele der anderen Skater inzwischen beim Namen.

"Es ist ein total schöner Sport, bei dem die Kinder viel lernen, was sie dann auch über den Sport hinaus, zum Beispiel in der Schule, anwenden können", sagt Katrin Budweg, die selbst Sportlehrerin ist. "Sie lernen, wie wichtig es doch ist, am Üben dranzubleiben, und dass es dazugehört, gerade beim Skaten, mal hinzufallen und dann wieder aufzustehen. So ein 'Ollie' oder ein 'Kickflip' funktioniert eben erst, wenn man schon hundertmal daran gescheitert ist."

Auch der vierjährige Till skatet schon | Foto: Budweg
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Zu wenige Angebote für Kinder

Um das Hobby ihrer beiden Söhne zu fördern, würde Budweg ihre Kinder gerne bei Skater-Kursen mit gleichaltrigen Kindern anmelden. Doch die vielen Ferienangebote im Landkreis sind alle erst ab acht Jahren und Vereine mit Skater-Angeboten gibt es nicht, sodass die Nachwuchs-Skater immer mit den Großen auf die Anlage müssen. "Die kümmern sich großartig um Jasper und Till, aber dazugehören tun sie wegen des Altersunterschieds dann doch nicht wirklich", sagt Budweg.

Marc Olszewski von der Jugendpflege Stade erklärt, warum in der Region bis auf den ein oder anderen Schnupperkurs bislang noch keine richtigen Skater-Kurse für Kinder angeboten werden: "Bei Kindern sind der benötigte Betreuungsaufwand und die individuelle Rücksichtnahme größer als bei Teenagern. Die motorischen Fähigkeiten sind einfach noch nicht bei jedem Kind ausreichend ausgereift. Deshalb ist es schwierig, ein Kursangebot für diese Altersklasse aufzubauen." Aber die Jugendpflege möchte die ganz jungen Skater nicht hängenlassen: Nach den Sommerferien ist eine ehrenamtliche Betreuung der Skater-Anlage in Stade geplant, sodass alle Skater, auch die Kleinen, einen Ansprechpartner für Tipps und Tricks haben.

Und auch die Skater selbst wollen sich für den Nachwuchs stark machen. So bieten zwei Harsefelder Skater seit einigen Wochen einen kostenlosen Skateboardkurs im Skatepark in Harsefeld, Brakenweg 2, an. Immer mittwochs und freitags von 16.30 bis 18 Uhr sind alle Skater, egal welches Alter oder Leistungsniveau, dort willkommen. "Das Jugendhaus Fredenbeck hat uns einige Leihboards gestellt und wir haben bisher echt gutes Feedback bekommen", sagt Reyk Nogeitzig, der den Kurs mit organisiert. "Bisher haben wir immer so um die neun Kids dabei und würden uns natürlich über noch mehr freuen!"

Foto: Nogeitzig
Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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