Kreativ mit Nadel und Faden

Selbstgenähte Sachen liegen wieder voll im Trend: Elena Zoch (li.) und Ann-Christin Schmidt lassen an langen Herbstabenden gern die Nähmaschine rattern. Sie verwandeln farbenfrohe Stoffe in tolle Deko-Objekte.
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jd. Ahlerstedt. Nach dem Häkel-Hype rund um die Boshi-Bommelmützen ist Selbstgemachtes total angesagt. Vor allem Frauen greifen zur Stricknadel oder setzen sich an die Nähmaschine, um aus schicken Stoffen tolle Deko, pfiffige Klamotten und nützliche Utensilien anzufertigen. Gerade zu Weihnachten ist es wieder in, den handgestrickten Norweger-Pulli oder die kunstvoll genähte Patchwork-Decke auf den Gabentisch zu legen. Doch den Umgang mit Nadel und Faden beherrschen heute nur noch die wenigsten. Wie gut, dass es Fachfrauen wie Elena Zoch gibt. Die begeisterte Hobby-Schneiderin bietet Nähkurse an.

"Nähen war schon immer mein Ding", sagt Elena Zoch. Zuerst habe sie ihre Kinder mit den verschiedensten selbstgenähten Kleidungsstücken ausgestattet. "Das fanden meine Nachbarinnen so toll, dass sie mich gebeten haben, ihnen das Nähen beizubringen." Daraus entwickelte sich ein vielfältiges Kursangebot, das alle Altersgruppen von Schülern bis zu Senioren umfasst. Die Nähkurse laufen aber nicht - wie sonst üblich - in irgendwelchen tristen Klassenzimmern: Elena Zoch ist auf das kleine, gemütliche Seminarhaus "Stücken" in Ahlerstedt gestoßen, dessen Ambiente geradezu inspirierend auf die Kursteilnehmerinnen wirkt.

Das ehemalige Wohnhaus wurde vor drei Jahren zu einer Stätte der Kreativität "umfunktioniert". Seitdem wird dort gebastelt, gepinselt, gewerkelt und eben auch genäht, was das Zeug hält. Die Atmosphäre ist schon weihnachtlich: An den Wänden hängt adventliche Deko und im Kamin knistert das Feuer. "Ich finde es urgemütlich hier", sagt Elli Bredehöft. Sie kommt regelmäßig zu den Nähabenden im "Haus Stücken" und genießt die tolle Stimmung dort: "Hier kann ich mich entspannen nach einem hektischen Tag." Beim Nähen macht sie sich keinen Stress.
Die kleinen Anhänger, die sie gerade anfertigt, sind als Tannenbaum-Schmuck gedacht. "Dafür muss ich aber nicht Akkord arbeiten", schmunzelt Elli Bredehöft.

Ganz neu bei der munteren Damentruppe sind Martina Schmidt und ihre Tochter Ann-Christin. Diese hatte sich zum Geburtstag eine Nähmaschine gewünscht, um ihrer Freundin, die in Kürze ein Baby bekommt, eine selbstgenähte Wickeltasche zu schenken. Da die Mama auch nicht genau wusste, wie das mit Ober- und Unterfaden oder dem Heftstich genau funktioniert, meldete Ann-Christin beide kurzentschlossen zum Nähkurs an. Die Tochter versucht sich nun unter Elena Zochs fachkundiger Anleitung an einem Adventskalender aus Stoff, während die Mutter sich abmüht, bei den runden Flügeln eines Schmetterlings, der als Nadelkissen dienen soll, die Kurve zu kriegen.

Da ist Julia Augustin schon ein wenig weiter. Die junge Frau ist ebenfalls begeistert von der kreativen Atmosphäre im "Haus Stücken". Mindestens einmal im Monat lässt sie hier ihre Nähmaschine rattern. Diesmal wird es ein kleiner Weihnachtswichtel. "Das ist aber kein Geschenk", verrät Julia Augustin: "Denn behalte ich selber - als Türstopper." Drei Stunden lang wird tüchtig genäht und zwischendurch immer wieder munter geschwatzt. "Diese Zeit reicht, damit alle am Ende ein fertiges Objekt in den Händen halten", sagt Elena Zoch: "Das ist ein tolles Erfolgserlebnis."

• Infos: Kurse bei Elena Zoch: www.kreativer-faden.de. "Haus Stücken": Tel. 0 41 66 - 76 80

Selbstgenähte Sachen liegen wieder voll im Trend: Elena Zoch (li.) und Ann-Christin Schmidt lassen an langen Herbstabenden gern die Nähmaschine rattern. Sie verwandeln farbenfrohe Stoffe in tolle Deko-Objekte.
Zeigen stolz ihre Handarbeiten: Elena Zoch (li.) mit den Teilnehmerinnen ihres Nähkurses
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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