Das Mega-Projekt auf der Geest
jd. Kutenholz/Brest. Zwei Gemeinden stellen gemeinsam einen Antrag: Kutenholz und Brest wollen in das Dorferneuerungs-Programm. Wenn alles klappt, wird das wohl ein "Mega-Projekt". Erstmals im Kreis Stade tun sich zwei Kommunen zusammen, um sich fit für die Zukunft zu machen - und das noch über die Grenzen der Samtgemeinden (SG) hinweg: Kutenholz (SG Fredenbeck) und Brest (SG Harsefeld) bilden ab sofort die Dörferregion "MeGa Geest Mitte", wobei MeGa für Mehr-Generationen steht. Das klingt zunächst ziemlich bombastisch, hat aber einen ganz pragmatischen Hintergrund. Beide Kommunen wollen in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen werden - und das geht künftig nur noch im Verbund. Die Gemeinden in Niedersachsen müssen also ihre Nachbarn mit ins Boot holen, wenn sie EU-Gelder für die Verbesserung der dörflichen Infrastruktur erhalten wollen.
Für diesen "interkommunalen Ansatz" bei der Dorferneuerung haben die Kutenholzer nun mit Brest den passenden Partner gefunden. Im gemeinsamen Antrag, der jetzt ans zuständige "Amt für Landentwicklung" abgeschickt wurde, sind etliche Kooperationen aufgelistet, die schon jetzt zwischen den Geest-Gemeinden bestehen. So gibt es einen regen Austausch unter den Sport- und Schützenvereinen und auch die Feuerwehren pflegen untereinander einen intensiven Kontakt. Auf dieser Basis wollen Kutenholz und Brest ihre Zusammenarbeit weiter stärken. Es soll ein "Mit- und Füreinander in der Dörferregion" geben, wie es im Antrag heißt.
In dem Papier ist von einer "gewissen Aufbruchsstimmung" in der Region die Rede, ein wichtiger "Kreativmotor" für das Schmieden von Plänen sei dabei die "AG Zukunft Kutenholz". Deren Ideen sollen in das Konzept zur Dorferneuerung einfließen. Als vorbildliches "Leuchtturmprojekt" wird die Kutenholzer "MeGa Fitanlage" hervorgehoben, die von der Zukunfts-AG mit Unterstützung vieler Bürger errichtet wurde.
Das Stichwort "Mehr-Generationen" zieht sich wie ein roter Faden durch das Dorf-Erneuerungskonzept: Jung und Alt sollen sich in den Dörfern gleichermaßen wohlfühlen. Zudem müssen alle Altersgruppen eingebunden werden, damit die Dorfgemeinschaften eine Zukunft haben. Der "harte Macherkern" werde immer älter und brauche Nachwuchs, so der Antrag. Zudem müsse man über neue Wohnformen nachdenken, bei denen mehrere Generationen gemeinsam unter einem Dach leben.
Prämien soll es geben, wenn in den Dorfzentren ältere, leerstehende Häuser mit neuem Leben erfüllt werden. Junge Familien werden Zuschüsse erhalten, wenn sie nicht in Neubaugebiete ziehen, sondern nach der Devise "Jung kauft Alt" sanierungsbedürftige Immobilien erwerben. Das wäre ganz im Sinne des Leitbildes der neuen Dörferregion: "Wir wollen vitale und lebendige Dörfer und keine Schlafdörfer."
• Eine Entscheidung über die Bewilligung des Antrages fällt voraussichtlich Ende des Jahres.
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