Nur Tropfen aus dem Hahn
Niedriger Wasserdruck ist in Harsefeld wieder Thema
jab. Harsefeld. Pools nicht befüllen, Autos nicht waschen und auch ausgedehnte Duschorgien sollten möglichst unterbleiben: Zwar sind wir noch weit entfernt vom Hochsommer, doch schon jetzt gibt es Probleme mit dem Wasserdruck. Und wieder mal ist der Flecken Harsefeld betroffen. Droht etwa ein weiterer Sommer mit drastischen Einschränkungen beim Wasserverbrauch?
Kaum stiegen im Frühjahr die Temperaturen, lief das Wasser in einigen Bereichen Harsefelds nur noch mäßig aus den Leitungen. Wie schon in den vergangenen Jahren ist der Wasserdruck in den Verbrauchsspitzen niedrig. Seit dem 24. April bittet der Trinkwasserverband Stader Land auf seiner Internetseite (www.twv-staderland.de) sogar schon um einen sparsamen Wasserverbrauch. Durch die derzeitige Wetterlage müsse außerdem während der Abnahmespitzen mit Trübungen und massiven Druckschwankungen gerechnet werden. Eine erneute Beschränkung der Wassernutzung im Sommer ist laut TWV-Geschäftsführer Fred Carl nicht auszuschließen.
In den sozialen Netzwerken beschweren sich viele darüber, dass zu wenig Wasser aus dem Hahn kommt, die Dusche nur noch tröpfelt oder sogar Gasthermen nicht mehr anspringen. Nun haben sich die Grünen-Fraktion des Fleckenrates eingeschaltet und bei Samtgemeinde-Bürgermeister Rainer Schlichtmann nachgehakt, wie es um die Wasserversorgung bestellt ist.
Grünen-Ratsherr Ralf Poppe schickte einen Fragenkatalog an Schlichtmann, in dem er unter anderem nach den Ursachen für den niedrigen Wasserdruck im Flecken fragt. Auch hinterfragte er, ob das Trinkwassernetz für die vielen Haushalte vor allem im Bezug auf die steigende Zahl der Bewohner des Neubaugebiets ausreiche. Das Interesse des Ratsherrn galt auch möglichen Maßnahmen, um den Wasserdruck zu steigern.
Dem Samtgemeinde-Bürgermeister ist das Thema durchaus bekannt. Zur Anfrage der Grünen vom Freitag könne er allerdings am Montagmittag ohne Rücksprache mit dem Trinkwasserverband (TWV) noch keine Antworten geben. Denn nicht er, sondern der TWV sei der richtige Ansprechpartner, wenn es um Fragen zur Trinkwasserversorgung gehe. Um eine Stellungnahme werde er sich dennoch bemühen.
"In den Verbrauchsspitzen vor allem in den Abendstunden, wenn alle von der Arbeit kommen, sind Druckschwankungen normal", so TWV-Geschäftsführer Fred Carl. Das sei einfache Physik. Durch den erhöhten Verbrauch sei die Fließgeschwindigkeit in den Leitungen höher, der Druck nehme dadurch ab. In den Spitzen komme es daher zu Druckwerten unter zwei Bar, die von Kunden als zu niedrig empfunden werden. Carl teilte zudem mit, dass es über die Ostertage Druckprobleme gegeben habe. Allerdings lag ein technischer Defekt vor, der behoben wurde. Ansonsten seien ihm keine großen Schwankungen bekannt.
Warum ausgerechnet Harsefeld immer wieder mit zu geringem Wasserdruck zu kämpfen hat, liege daran, dass Harsefeld rund 40 Meter über dem Meeresspiegel und somit deutlich höher als andere Kommunen im Landkreis liege. Daher würden die Menschen hier Druckschwankungen als Erste bemerken. "Wir setzen alles daran, die Infrastruktur zu verbessern", so Carl. Beispielsweise seien alle Pumpstationen in Harsefeld erweitert worden, gegen Ende des Jahres solle eine Druckerhöhungsstation realisiert werden.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.