Mit einem Festakt und Geselligkeit ist Mitte August das neue Dorfgemeinschaftshaus in Reith (Gemeinde Brest) eingeweiht worden. Bürgermeister Johann Höft (CDU) begrüßte Vertreter aus Politik und Handwerk sowie viele Bürgerinnen und Bürger. "Insgesamt hatten wir 220 Personen zu Gast und konnten unser neues Dorfgemeinschaftshaus als Veranstaltungsstätte gleich auf die Probe stellen", sagt Höft.

Für den Neubau mussten sowohl das alte Dorfgemeinschaftshaus als auch das benachbarte ehemalige Freizeitheim (Missionshaus) weichen. "Bei beiden Gebäuden wäre eine Sanierung nicht wirtschaftlich und immer ein Kompromiss gewesen", so Höft. Wer genau hinschaut, entdeckt am Neubau jedoch auch etwas Altes. Denn sowohl im vorderen als auch im hinteren Bereich wurden alte Verblendsteine des Missionshauses, Baujahr 1925, vermauert. "Die rund 7.000 Klinkersteine hat die Dorfbevölkerung im vergangenen Jahr an vier Samstagen von Hand gesäubert", erzählt der Bürgermeister. Ebenfalls in Eigenleistung wurde von den Bürgerinnen und Bürgern vor dem Abriss zur getrennten Entsorgung Möbel, Fenster, Heizkörper und Co. aus den Gebäuden geschafft und vor dem Einzug der Neubau gesäubert und die Möbel zusammengeschraubt. "Der Einsatz ist ein toller Beweis für den Zusammenhalt im Dorf."

Das neue Dorfgemeinschaftshaus besteht aus einem Doppelsaal, der mit einer Falttür in zwei Hälften von jeweils 90 und 60 Quadratmetern unterteilt werden kann. Daran angeschlossen befindet sich eine Küche, die zu jeder Saalhälfte einen eigenen Zugang hat. Neben Sanitärräumen gibt es auch ein Büro für den Bürgermeister, in dem dieser immer samstags von 13.30 bis 14.30 Uhr eine Bürgersprechstunde abhält. Genutzt werden können die Räume für Sitzungen, Veranstaltungen und private Feste.

Auch die Außenanlage wurde komplett neu angelegt. Auf der gepflasterten Fläche vor dem Gebäude gibt es neben Parkplätzen auch drei Stellplätze für Wohnmobile. Die Wohnmobilisten erhalten Wasser und Strom und Zugang zum WC, jedoch keine Möglichkeiten zur Entsorgung von Abwasser. Hinter dem Haus befinden sich zwei Terrassen mit Tischen und Bänken sowie eine Grünfläche mit kleinem Spielplatz. Das Dorfgemeinschaftshaus befindet sich direkt gegenüber des Feuerwehrhauses. Beide Gebäude sind optisch durch eine rote Pflasterung miteinander verbunden und bilden die "Dorfmitte Reith".

Die Finanzierung des Neubaus

Für das Neubauprojekt wurden zwei Förderanträge beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) gestellt und auch bewilligt: einmal für das Gebäude und einmal für die Außenanlage.

Das Dorfgemeinschaftshaus kostete 1,2 Millionen Euro, finanziert durch eine halbe Million Euro Fördergeld, 200.000 Euro von der Samtgemeinde und einer halben Million Euro Eigenanteil. Die Neugestaltung der Außenanlage schlug mit 300.000 Euro zu Buche, finanziert durch 188.000 Euro Fördergeld, 60.000 Euro von der Samtgemeinde und 52.000 Euro Eigenanteil. Die Gemeinde Brest konnte das Projekt ohne Kredit finanzieren, da in den Vorjahren Mittel aus Steuereinnahmen und dem Verkauf von Bauland angespart worden waren.