Kreisweiter ADFC-Banner-Aktion
Für Rücksicht und Abstand zu Radfahrern
(bim). Der Mindestabstand von 1,50 Meter gilt seit April wegen der Corona-Pandemie. Diese Regel gilt aber auch schon seit Längerem im Straßenverkehr - nämlich beim Überholen von Fahrradfahrern. "Die Praxis zeigt leider immer noch, dass dieser Mindestabstand nicht eingehalten wird und so Radfahrer sich erheblich gefährdet fühlen. Manche fahren dann ordnungswidrig auf die Gehwege und gefährden sich und Fußgänger", so Karin Sager, Kreisvorsitzende des Allgemeinden Deutschen Fahrradclubs (ADFC).
Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist der Straßenraum "eindeutig verteilt". Jeder Radfahrer soll eine Spurbreite von drei Metern (80 cm Fahrrad, ein Meter Sicherheitsabstand zum rechten Straßenrand + 1,5 Meter Abstand) haben. Viele Fahrbahnen zwischen Orten und Gemeindestraßen innerorts sind aber zu schmal, um Radfahrende sicher zu überholen. Außerorts ist ein Abstand von zwei Metern vorgeschrieben.
In fast allen Ortschaften sollen und dürfen Radfahrende die Fahrbahn benutzen. Die altbekannten blauen Radwegschilder an Gehwegen verschwinden überall. Vereinzelt werden Schutzstreifen, ganz selten auch Fahrradstreifen installiert. In den meisten Dörfern und kleinen Städten findet man gar keine besonderen Markierungen.
Der ADFC-Kreisverband Harburg e.V. nahm das zum Anlass und war im Verbund mit mehreren ADFC-Ortsgruppen mit einem Banner unterwegs, um damit zu zeigen, wie oft ein sicherer Überholvorgang eigentlich gar nicht möglich ist oder nur mit größter Vorsicht erfolgen kann. Weitere Informationen und Bilder der Aktion sind auf der Homepage des ADFC veröffentlicht; www.adfc-kreis-harburg.de.
• Der ADFC Hollenstedt hat für seine Banner-Aktion Sponsoren gefunden, die diese Aktion unterstützen: die Academy-Fahrschule und die Volksbank Geest eG. Die vier Banner hängen jetzt für rund vier Wochen in den Zufahrtsstraßen von Hollenstedt, damit die Autofahrer auf die Abstandsregel aufmerksam gemacht werden, und werden danach an Straßen der Mitgliedsgemeinden aufgehängt.
Die Volksbank sammelte kürzlich beim "fahrRADtag" eigene Erfahrungen. Unter dem Motto „für Umwelt und Gesundheit“ fuhren 43 Bank-Mitarbeiter an einem Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit und sparten so 1.095 Kilometer Autofahrt und rund 200 Kilogramm CO₂ ein. Volksbank-Vorstandsmitglied Wilhelm Prigge: „Da nicht überall Radwege vorhanden sind, gab es schon einige Überholmanöver, die für die Radler unangenehm und gefährlich waren."
Und Helga Blanck, Sprecherin des ADFC Hollenstedt, ergänzt: „Fahrradfahrer gehören auf die Straße. Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer konsequent an die bestehenden Verkehrsregeln halten, trägt das zu erheblicher Sicherheit, Verkehrsberuhigung, weniger Lärm und Umweltverschmutzung bei."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.