In Drestedt
Baulandausweisung ist Thema im Rat
bim. Drestedt. Kettensägenlärm ließ kürzlich manchen Drestedter aufschrecken: "Wir fürchten um den jahrzehntealten Baumbestand", erklärte ein WOCHENBLATT-Leser zu den Bäumen an der früheren Bahntrasse. Hintergrund ist, dass die Gemeinde Drestedt zwischen der Bahnhof- und der Trelder Straße (K40) Bauland ausweisen will (B-Plan 14, "An der alten Bahn 1"). "Bisher ist ein einziger Baum gefällt worden für die fußläufige Wegeverbindung zwischen dem neuen Baugebiet und der Bahnhofstraße", stellt Bürgermeister Bernd Apel klar. Zwei weitere Bäume müssten für die Zuwegung an der Trelder Straße weichen. "Alle anderen Bäume bleiben stehen", betont er.
Der Bedarf an Bauland im Landkreis Harburg ist groß. "Ich bekomme fast jede Woche eine Anfrage", so Bernd Apel. In dem rund 1,9 Hektar großen Baugebiet sollen 17 Baugrundstücke entstehen, drei mit 900 Quadratmetern, ein Doppelhausgrundstück mit 1.200 Quadratmetern, die übrigen mit 1.000 Quadratmetern Größe. Die Volksbank ist Investor und wird die Grundstücke auch vermarkten.
Die politischen Beratungen zu dem Bebauungsplan liefen seit insgesamt sechs Jahren, seit drei Jahren sei er schon damit befasst, berichtet Bernd Apel. Den Aufstellungsbeschluss habe der Rat im vergangenen Juni gefasst. Zuletzt habe der Bebauungsplan vier Wochen öffentlich ausgelegen und sei nun aufgrund der Behördeneingaben nochmal angepasst worden. Unter anderem musste die Zufahrt von der Kreisstraße verbreitert werden. Außerdem muss mit einer Luftaufnahme nachgewiesen werden, dass sich keine Bomben mehr im Boden befinden. Denn im Zweiten Weltkrieg war das Gebiet um das frühere, wenige Kilometer entfernte Flugzeugwerk Wenzendorf, in dem Flugzeuge montiert wurden, von den Alliierten heftig bombardiert worden.
Die aktuelle Bebauungsplanvariante wird in der Ratssitzung am morgigen Donnerstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr im Landhaus Dre-stedt präsentiert. Anfang Februar wird der B-Plan dann erneut für vier Wochen öffentlich ausgelegt. Bernd Apel geht davon aus, dass der Plan Anfang April als Satzung verabschiedet und damit rechtskräftig wird.
• Gegenüber der künftigen neuen Bebauung will die Gemeinde Drestedt, angrenzend an die Spedition Johs. Martens, eine Gewerbefläche an der Trelder Straße ausweisen (B-Plan 16). Auf drei Hektar soll dort ruhiges Gewerbe - vergleichbar mit dem Branchenmix im Gewebegebiet in Kakenstorf - angesiedelt werden. Jedenfalls kein Logistiker, so Bernd Apel. Die Vermarktung läuft über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Harburg (WLH). "Die WLH wird jeden Interessenten mit der Gemeinde absprechen. Wir werden mitreden können, welche Unternehmen dorthin kommen", so der Bürgermeister. Am Rande werde es eine breite Bepflanzung geben, die gleichzeitig als Ausgleich dient.
Der Bebauungsplan Gewerbegebiet Trelder Straße liegt vom 27. Januar bis zum 28. Februar öffentlich aus im Gemeindebüro, Bahnhofstraße 9a, im Rathaus der Samtgemeinde, Hauptstraße 15, sowie online unter www.drestedt.info.
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