Investition in die Region - Landkreis Harburg fördert kleine und mittelständische Unternehmen
mi. Rosengarten. Für Mario Bartling vom Autohaus Bartling war es ein großer Schritt als er entschied, den Familienbetrieb aus Hamburg in das Gewerbegebiet nach Nenndorf zu verlegen. Mit der Betriebsverlagerung wolle der junge Unternehmer die von seinem Vater gegründete Werkstatt zukunftsfähig machen. Wohl wissend, dass ein Umzug auch immer ein großes Risiko ist. Doch der Sprung über die Elbe ist geglückt. Die keine Hamburger „Hinterhof-Werkstatt“ hat sich zu einem großen, modernen Kfz-Fachbetrieb auf dem neuesten Stand der Technik gewandelt. Unterstützt wurde der junge Unternehmer dabei auch vom Förderprogramm für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU-Förderung) des Landkreises Harburg.
„Für die modernen Kalibrierungsgeräte brauchen wir in der Werkstatt ausreichend Platz, immer mehr Autos benötigen diese Wartungsdienstleistung. Hätten wir keine Möglichkeit, die Geräte aufzustellen, müssten wir viele Aufträge fremdvergeben.“ Überhaupt gelte es immer mehr Auflagen zu berücksichtigen, das sei nur in modernen Betriebsstätten machbar, erklärte der Autohaus-Inhaber jetzt bei einer Betriebsführung.
Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler sowie Dr. Alexander Stark und Thomas Nordmann von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises Harburg konnten sich dort vor Ort davon überzeugen, dass die Fördermittel gut investiert sind. Der Landkreis unterstützte den Umzug des Autohauses mit rund 38.000 Euro. Die KMU-Mittel übernehmen der Landkreis Harburg und die Gemeinde Rosengarten jeweils zu 50 Prozent. Die Förderung wird als Zuschuss gewährt. „Für uns war diese Unterstützung extrem hilfreich, auch weil sie uns die Finanzierungsverhandlungen mit den Banken erleichtert hat“, berichtet Mario Bartling.
Christoph Nordmann erklärte: Im Landkreis Harburg gäbe es im Vergleich zu anderen Kreisen in Niedersachsen immer noch wenig Gewerbe. Das spiegele sich auch in einem geringen Anteil der Gewerbesteuereinnahmen am Gesamtsteueraufkommen wieder. Hier liege der Landkreis mit einer Quote von 29, 9 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 38,1 Prozent (Statistisches Landesamt 2015). „Mit der KMU-Förderung wollen wir deswegen Unternehmen in die Region holen oder verhindern, dass hier ansässige Betriebe geschlossen werden“, erklärt Dr. Alexander Stark. Eine Besonderheit des Landkreises sei die sehr kleinteilige Betriebsstruktur. „Gerade die kleinen Betriebe spielen eine entscheidende Rolle für die soziale Stabilität und wirtschaftliche Dynamik unserer Region“, so Stark. Die KMU-Förderung sei ursprünglich als Fördermaßnahme der EU entstanden, berichtet Stark. Als das Programm 2013 auslief, einigten sich Landkreis und Gemeinden, es in Eigenregie fortzusetzen. Alexander Stark: „Wir bekommen von den Unternehmen durchweg ein positives Feedback. Aus Landkreis-Sicht ist die KMU-Förderung eine Erfolgsgeschichte“. Pro Förderperiode steht kreisseitig ein Topf von 300.000 Euro zur Verfügung. Dazu kommt der Anteil der Kommunen. Gefördert werden kleinere und mittlere Unternehmen. Voraussetzung ist eine Investition von mindestens 30.000 Euro.
Seit Beginn des Programms investierte der Kreis 1,5 Millionen Euro. Das Programm sicherte 470 Arbeitsplätze. 174 neue Beschäftigungsmöglichkeiten sind unterstützt durch die KMU-Förderung entstanden. Die durchschnittliche Fördersumme pro Betrieb liegt bei 31.000 Euro.
Auch Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler steht hinter dem Förderprogramm. „Die Gewerbelandpreise im Kreisgebiet, auch in Rosengarten, sind im Vergleich zu anderen Regionen stark gestiegen, die KMU-Förderung ist auch ein Korrektiv für diesen Standortnachteil“, so Dirk Seidler.
www.landkreis-harburg.de.
Redakteur:Mitja Schrader |
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