Mini-Supermarkt

Moisburg will bessere Nahversorgung durch "Tante Enso"

"'Tante Enso' für Moisburg" riefen rund 150 Moisburger vor dem Amtshaus in die Kamera. Mit einem Video unterstreichen sie ihren Wunsch nach besserer Nahversorgung im Dorf nach dem Konzept von "Tante Enso". Das Unternehmen realisiert genossenschaftlich getragene Mini-Supermärkte für Dörfer mit 1.000 bis 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die zum nächsten Supermarkt einen Weg von fünf und mehr Kilometern auf sich nehmen müssen. Ein solcher "Tante Enso"-Markt könnte neben dem Bäcker gegenüber dem Amtshaus in Moisburg Realität werden. "Ziel ist es, bis Anfang Oktober mindestens 300 Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen, die für jeweils 100 Euro einen Anteil erwerben", erläuterte Moisburgs Bürgermeister Ronald Doll.

Supermärkte gibt es in Dörfern so gut wie gar nicht, die wenigen verbliebenen Dorfläden sind Zuschussbetriebe. Das Konzept der Mini-Supermärkte überzeugt: Das Team vom "My Enso" bringt mit den "Tante Enso"-Mini-Supermärkten den Online- und stationären Einkauf zusammen und die Nahversorgung dorthin, wo sie gebraucht wird: zu den Menschen jeden Alters, aber insbesondere auch zu den Senioren, aufs Land.

Der stationäre Mini-Supermarkt bietet auf 150 bis 200 Quadratmetern ein Sortiment mit 2.500 bis 3.000 Artikeln. Was nicht vorhanden ist, kann online (über "myEnso") bestellt und später abgeholt werden. Im Online-Supermarkt sind rund 20.000 Artikel verfügbar. Der Markt ist zu bestimmten Tageszeiten mit Personal besetzt - in der Regel vier bis sieben Stunden täglich - , ist aber rund um die Uhr zugänglich. Abseits der Öffungszeiten funktioniert das über die "Tante-Enso"-Karten, mit denen die Tür geöffnet und an der Selbstbedienungskasse gezahlt werden kann. Für die Karten entstehen keine Kosten, und es gibt auch keinen Mindestumsatz.

Bei der Gestaltung der Läden und des Sortimentes entscheiden die Kunden mit. Auch die Erweiterung um bestimmte Dienstleistungen wie Post-/Paketdienst, Wäschereiservice, Seniorenservice für ambulante Dienste oder stationäre Einrichtungen sowie Veranstaltungsservices für Vereine ist möglich.

"Tante Enso" wird nach und nach bundesweit auf 800 bis 1.000 Standorte ausgedehnt. Ende 2022 wird es 25 bis 35 "Tante Ensos" geben. Und wenn alles gut läuft, ist Moisburg dabei.

In der kommenden Woche soll in Moisburg ein Informationsbrief an die Haushalte verteilt werden. Am 10. September gibt es beim Fest zum 100-jährigen Bestehen des MTV Moisburg einen Stand mit "Tante-Enso"-Paten, die über das Projekt informieren und Hilfestellung leisten beim Ausfüllen von Genossenschaftsanträgen. Außerdem wird für Montag, 12. September, um 19.30 Uhr zu einer Infoveranstaltung ins Amtshaus eingeladen.

Infos gibt es auch online unter www.myenso.de/content/tanteenso/standorte/moisburg

Über myEnso

myEnso wurde 2016 von Norbert Hegmann und Thorsten Bausch in Bremen, gegründet und ist seit Mai 2018 mit seinen Geschäftsmodellen am Start.myEnso betreibt aus einer Infrastruktur die drei Geschäftsbereiche „Online-Supermarkt für Endkunden und Geschäftskunden“ und das Herstellerprogramm „foodpioniere“, mit dem gezielt Start-ups, Manufakturen und KMU-Hersteller eine echte Chance auf dem Markt erhalten sollen. Das dritte Geschäftsmodell „Tante Enso“ dient Orten auf dem Land und Seniorenresidenzen. Dazu wurde ein hybrides Mini-Supermarktmodell entwickelt, das den Online-Handel zeitgemäß mit dem stationären Lebensmittelhandel synchronisiert.Das hochmoderne Logistikzentrum von myEnso ist im Bremer Güterverkehrszentrum angesiedelt, das gemeinsam mit dem chinesischen Technologielieferanten Geek+ und dem Partner für Logistikinfrastruktur B+S zum automatisierten Logistikzentrum für eCommerce FMCG ausgebaut wurde. Als bundesweites Referenzprojekt für Logistik, FMCG und eCommerce hat sich das Bundesland Bremen direkt an myEnso beteiligt, um die Anschaffung der Erstausstattung mit der Geek +-Technologie finanzieren zu können.myEnso ist rein bremisch, beschäftigt heute über 50 Vollzeitmitarbeiter und weitere ca. 60 Teilzeitkräfte. Die Geschäftsführung teilen sich die beiden Gründer Norbert Hegmann (CEO) und Thorsten Bausch (CSO).